„Soziales Netz gegen Alterskriminalität“

In Österreich steigt seit Jahren die Alterskriminalität - nicht aber in Vorarlberg. Hier ist die Zahl älterer Straftäter rückläufig. Kriminalsoziologe Reinhard Kreissl erklärt das mit dem „dichten sozialen Netz“ in Vorarlberg,.

Mit knapp 18.500 Tatverdächtigen über 60 Jahren hat die Alterskriminalität im Vorjahr in Österreich einen Höchststand erreicht. 331 Straftäter über 60 Jahre saßen im Jahr 2016 in Haft.

Laut den zuständigen Ministerien ist die Zahl der älteren Tatverdächtigen seit dem Jahr 2012 um fast neun Prozent gestiegen, die Zahl der Strafgefangenen um knapp 13 Prozent.

Altersarmut als eine Ursache

Für diese Zahlen hat Kriminalsoziologe Reinhard Kreissl, Leiter des Wiener Zentrums für sozialwissenschaftliche Sicherheitsforschung, zwei Erklärungen: Zum einen der demografische Wandel, es gibt immer mehr Leute über 60 Jahre, und zum anderen eine steigende Altersarmut.

Die Statistik zeigt, dass Vermögensdelikten wie etwa Ladendiebstähle oder Betrügereien bei kriminellen Senioren am meisten ins Gewicht fallen.

„Vorbildliche regionale Sozialpolitik“

In Vorarlberg sehen die Zahlen anders aus. Laut Daten der Landespolizeidirektion ist die Zahl der Tatverdächtigen über 60 Jahre in den Jahren 2012 bis 2016 um fast 1,5 Prozent auf 849 gesunken.

Vorarlberg habe eine vorbildliche regionale Sozialpolitik, so Kreissl im ORF Vorarlberg-Interview. Ein sehr dichtes soziales Netz und ein effektives Unterstützungssystem würden präventiv wirken.

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