Initiatorin der „Oma-Revolte“ verliert Job

Gertraud Burtscher, die Initiatorin der „Oma-Revolte“, hat ihren Job bei einer Steuerberatungskanzlei verloren. Laut der Tageszeitung „Der Standard“ soll Burtschers Aussage in einem Interview der Grund dafür gewesen sein.

Der „Standard“ hatte Burtscher Anfang September bei einer Demonstration auf dem Wiener Heldenplatz gefragt, ob es aus heutiger Sicht die Morde in den Gaskammern der Nazis gegeben habe. Burtscher antwortete, das sei „quasi offizielle Wahrheit, und es wird stimmen, nehme ich an. Hoffe ich.“

Vergangenheit bei verbotener Partei NDP

Laut der Tageszeitung hat Burtschers Arbeitgeber die letzten beiden Worte ihrer Aussage so ausgelegt, dass sie hoffe, dass es die Morde in den Gaskammern gegeben habe. Daraufhin sei die 74-Jährige gekündigt worden. Zuvor hatte sie zehn Jahre lang in der Steuerberatungskanzlei gearbeitet.

Burtscher spricht von Wortverdrehungen

In einem Schreiben an den ORF Vorarlberg stellt Burtscher klar: „In ‚Vorarlberg heute‘ kam am 6. September um 19.00 Uhr die Mittelung, ich sei gekündigt worden, ‚offenbar weil ich eine Äußerung gemacht hätte, aus der man schließen könnte, dass ich den Holocaust gut heiße‘. Kein halbwegs objektiver Mensch wird meine Äußerung und das unglückliche ‚Hoffe ich‘ so auslegen, sondern richtig verstehen, dass ich wohl hoffe, dass man sich auf Geschichtsbücher auch wirklich verlassen kann. Man kann sich vielleicht vorstellen, dass ich auf dem Heldenplatz mehr als aufgeregt und auf solche Wortverdrehungen nicht vorbereitet war.“

Burtscher war mit der „Oma-Revolte“ für eine pensionsrechtliche Besserstellung älterer Frauen mit langen Kindererziehungszeiten eingetreten. Vor Kurzem wurde bekannt, dass sie früher in der später verbotenen National-Demokratischen Partei NDP tätig gewesen sein soll - mehr dazu in Oma-Revolte: Front-Frau holt Vergangenheit ein.