Schläger-Prozess: Nur vage Auskünfte der Zeugen

Am Landesgericht Feldkirch ist am Dienstag der Prozess gegen fünf Hells Angels-Mitglieder fortgesetzt worden. Den Männern wird absichtlich schwere Körperverletzung vorgeworfen. Die Zeugen haben jedoch nur vage Auskünfte gegeben.

Die fünf Angeklagten sollen im März 2016 im Lustenauer Nachtclub „Sender“ einen Türsteher mit Eisenstangen verprügelt und schwer verletzt haben. Auch ein Gast soll von den Männern attackiert worden sein. Am Montag hat das Beweisverfahren begonnen. Die fünf Angeklagten aus Deutschland und der Schweiz mit serbischen und kosovarischen Wurzeln äußerten sich nicht vor Gericht, bekannten sich aber nicht schuldig. Laut ihren Anwälten sei überhaupt nicht klar, dass sie an der Schlägerei beteiligt gewesen seien, die Lage sei unübersichtlich gewesen. - mehr dazu in: „Hells Angels“ wegen Schlägerei vor Gericht.

Staatsanwaltschaft appelliert an Wahrheit

Jener Türsteher, der damals mit einem Messer lebensbedrohlich verletzt wurde, kann sich nicht mehr richtig an die Auseinandersetzung erinnern. Der 48-Jährige hat mittlerweile jedoch seine Arbeit als Türsteher aufgegeben, sagte er vor Gericht. Mittlerweile hat man auch ein Drittel aller geladenen Zeugen des Vorfalls befragt: Einen weiteren Türsteher, den Veranstalter und Gäste des Nachtclubs. Insgesamt 18 Zeugen wurden beantragt. Doch alle haben nur vage Aussagen gemacht. So vage, dass sogar die Staatsanwältin die Zeugen erinnerte, dass sie wahrheitsgemäß aussagen müssen.

Lediglich eine Zeugin packt aus

Lediglich eine Zeugin, eine 20-jährige Besucherin des Clubs hat klar gesagt, dass sie gesehen habe, wie Männer mit Hells Angels–Kutten und mit Eisenstangen in den Händen in die Disko gestürmt seien und sie habe auch gesehen, dass alle geschlagen und getreten hätten, keiner habe bloß zugeschaut. Ihre Aussage wurde von einer zweiten Zeugin bestätigt.

Neue Zeugen wurden beantragt

Am Dienstagnachmittag hat Gerichtsmediziner Walter Rabl Auskunft über die Verletzungen geben. Er hat die Verletzungen eindeutig als schwer eingestuft. Die Staatsanwältin hat am Dienstag neue Zeugen, nämlich Polizisten, beantragt. Die drei Polizisten werden am Mittwoch aussagen. Vermutlich wird auch am Mittwoch das Urteil bekannt gegeben.