Hypo Vorarlberg: Operatives Ergebnis gesunken

Die Hypo Vorarlberg hat im ersten Halbjahr 2017 einen deutlichen Rückgang beim operativen Ergebnis hinnehmen müssen. Der Gewinn vor Steuern stieg hingegen. Die Bank sieht sich damit „auf Kurs“.

Konkret ging das operative Ergebnis gegenüber dem erste Halbjahr 2016 von 49,0 Mio. Euro auf 33,3 Mio. Euro zurück, das Ergebnis vor Steuern stieg von 28,9 Mio. Euro auf 34,5 Mio. Euro. Vorstandsvorsitzender Michel Haller zeigte sich angesichts des Umfelds und der Rahmenbedingungen - etwa Niedrig- und Negativzinsen, zunehmende Regulierung und auch Veränderungen durch die Digitalisierung - zufrieden mit den Halbjahreszahlen. Dass das „solide operative Ergebnis“ unter dem Niveau des Vorjahres liege, sei erwartet worden, sagte Haller.

„Uneingeschränktes Vertrauen“ in Hypo

Die Auswirkungen der Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigten sich etwa im Zinsergebnis. Zwar habe man das Kreditvolumen im ersten Halbjahr 2017 um 2,4 Prozent steigern können, der erwirtschaftete Zinsüberschuss von 81,5 Mio. Euro (2016: 84,9 Mio.) liege aber um vier Prozent unter dem Vorjahreswert.

Hypo Nachfolger Grahammer Michel Haller

Hypo Landesbank Vorarlberg

Vorstandsvorsitzender Michel Haller

Die Einlagenseite der Bank entwickelte sich hingegen trotz niedriger Zinsen positiv, stiegen doch die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden bis Ende Juni um 2,3 Prozent auf über 5,4 Mrd. Euro an. Haller sprach diesbezüglich von „uneingeschränktem Vertrauen der Kunden in die Stabilität der Hypo Vorarlberg“.

Ausbau der Eigenmittel als Ziel

In Bezug auf die Eigenmittelausstattung nannte Haller Mittel in Höhe von 1,2 Mrd. Euro bzw. eine Kernkapitalquote (T1) von 13,42 Prozent sowie eine harte Kernkapitalquote (CET1) von 13,29 Prozent. Die diesbezügliche Situation sei zwar komfortabel, „dennoch legt der Vorstand ein spezielles Augenmerk auf den weiteren Ausbau der Eigenmittelausstattung“, betonte der Vorstandsvorsitzende.

Ebenso unterstrich Haller, dass die Bank im Hinblick auf das Auslaufen der Landeshaftung per 30. September gerüstet sei. Da man in Sachen Emissionen zur Refinanzierung der auslaufenden Wertpapiere vorgesorgt habe, sei die Liquiditätssituation der Hypo Vorarlberg weiterhin sehr gut. Ab 1. Oktober firmiert die Hypo Vorarlberg unter dem Namen „Hypo Vorarlberg Bank AG“, den Zusatz „Landesbank“ wird es nicht mehr geben.

Gutes Jahresergebnis erwartet

Für das Gesamtjahr 2017 rechnet Haller mit einem „guten Jahresergebnis, das operativ jedoch unter den Vorjahren liegen wird“. Das Ergebnis vor Steuern war 2016 leicht auf 117,6 Mio. Euro (2015: 121,1 Mio. Euro) zurückgegangen.