Felssturzgefahr in Siedlungsgebieten gering
Natürlich gebe es auch in Vorarlberg labile Gebiete, in denen es jederzeit auch größere Steinschläge oder gar Felsbrüche geben kann, sagt Landesgeologe Walter Bauer. Der Experte beruhigt aber: „Ich denke, es ist doch glücklicherweise gelungen, Siedlungsgebiete aus diesen Arealen herauszuhalten, soweit es eben möglich ist.“
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Vorarlberger Berge stabil
Seit dem Unglück vergangene Woche in Graubünden steht die Stabilität der heimischen Berge auf dem Prüfstand. Experten beruhigen.
Berge seien eben nichts „Statisches“. Es gebe immer ein Fließgleichgewicht, so Bauer. „Das heißt, die Hebung der Gebirge verläuft etwa mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Abtrag. Und das beinhaltet immer die Umlagerung zum Teil erheblicher Kubaturen.“
Klimawandel spielt keine Rolle
Dass Berge nicht statisch sind, mussten auch die Veranstalter eines Berglaufes in Schröcken am kommenden Wochenende erkennen. Ein Felssturz beim Rothorn verlegte die Rennstrecke. „Das Problem ist immer: So was kündigt sich nicht an“, sagt Sportveranstalter Jürgen Strolz. „Der große Felssturz war vor drei, vier Jahren und dadurch ist die kompakte Masse weg. Und dann bröckelt es immer nach und das ist unberechenbar.“
Der Klimawandel sei nicht schuld, sagt Landesgeologe Bauer. Im Gegenteil: Warme Vegetationsperioden bedeuteten weniger Probleme bis in Höhen von 2.000 Metern. Probleme würden hingegen kalte, schneereiche Winter bringen, in Form von Frostsprengungen oder durch Eindringen von Schmelzwasser.
Bergrettug mahnt zu Vorsicht
Martin Burger, der Landesleiter der Bergrettung Vorarlberg, sagte am Montag in „Vorarlberg heute“, dass im Vorfeld einer Bergtour abzuklären sei, wohin und wie lange die Tour geht, ob die Ausrüstung stimmt und wie es um die eigene Erfahrung und Kondition steht. Auch während der Tour empfehle es sich, immer wieder die Lage zu überdenken. Burger rät zur PEAK-Regel. Bei jeder Bergtour sind Planung, Einschätzung, Ausrüstung und Kontrolle wichtig.