Case Management soll gestärkt werden

1.500 Personen sind im Rahmen des Case Managements letztes Jahr von 43 Mitarbeiterinnen betreut worden - und es werden immer mehr. Der Ausbau von ambulanten Hilfen wird nach der Abschaffung des Pflegeregresses als besonders wichtig erachtet.

Wenn Menschen pflegebedürftig werden, fehlt es oft an mehreren Stellen, sagt die Case-Managerin der Stadt Bregenz, Ursula Marte. Die Mitarbeiterinnen besuchen die Klienten vor Ort und machen sich ein Bild des familiären Umfelds und der Wohnsituation - kümmern sich etwa um Reinigungshilfen oder darum, dass das Pflegegeld bezogen werden kann, sagt Marte.

Case Managment: Betreuung zu Hause

Die Beratung für Menschen, die zu Hause Pflege brauchen, ist seit 2015 in Case Management-Einheiten über das Land verteilt. Der Service wird massiv in Anspruch genommen.

Mit dem Wegfall des Pflegeregresses ist davon auszugehen, dass das Interesse an Heimplätzen steigt, sagt Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne). Aktuell sei mit 240 zusätzliche Betten bis 2025 zu rechnen, doppelt so viele wie bisher angenommen. Gerade deshalb müsse das Case Management und der gesamte ambulante Bereich gestärkt werden, so Wiesflecker. Sie plädiert dafür, Vermögensbesteuerungen einzuführen, um die Pflegekosten teilweise zu kompensieren.

Ablehnung von allen Seiten

Vom Koalitionspartner ÖVP kommt dazu ein klares Nein: Sozialsprecher Kucera sagt, es sei absurd, zuerst den Vermögens-Regress abzuschaffen, um dann durch eine neue Steuer wieder auf dieses Eigentum zuzugreifen. Matthias Kucera verweist auf die Zusage des Bundes, den Ländern 100 Millionen Euro als Ausgleich zur Verfügung zu stellen.

Auch die freiheitliche Sozialsprecherin Cornelia Michalke sagt, die Abschaffung des Pflegeregresses rechtfertige keinesfalls den Ruf nach neuen Steuern. NEOS lehnt neue Steuern zur Pflegefinanzierung ab, es brauche vielmehr bessere praxistaugliche Lösungen für die Pflege zuhause.