Beamter wegen Veruntreuung angeklagt

Die Staatsanwaltschaft Feldkirch hat einen Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn angeklagt. Er soll sechs Jahre lang Gelder veruntreut haben. Dem Land soll ein Schaden von über 100.000 Euro entstanden sein.

Der ehemalige Bedienstete des Landes ist wegen Veruntreuung unter Ausnutzung seiner Amtsstellung angeklagt, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Heinz Rusch, auf ORF-Anfrage. Durch den Zusatz „unter Ausnutzung seiner Amtsstellung“ erhöht sich der Strafrahmen von drei auf vier Jahren Haft.

Überweisungen in kleinen Tranchen

Der dem Land entstandene Schaden wird mit 121.500 Euro beziffert. Der Angeklagte soll von 2010 bis 2016 bei der internen Verrechnungsbuchhaltung Beiträge meist in kleinen Tranchen von jeweils einigen hundert Euro abgezweigt haben. Einer Mitarbeiterin waren die Unregelmäßigkeiten bereits im April 2016 aufgefallen, als ein Fehlbetrag von 400 Euro auftauchte.

Bei der Bezirkshauptmannschaft argumentierte man, die Veruntreuungen seien so lange nicht aufgefallen, weil der Beschuldigte durch geschickte Buchungen immer für ausgeglichene Hauptkonten gesorgt habe. Geschädigt worden sei ausschließlich das Land, das sich dem Gerichtsverfahren anschließt. Einen Prozesstermin gibt es noch nicht.

Fall beschäftigte Politik

Der Fall war im Februar publik geworden, als die BH Dornbirn gegen den ehemaligen Mitarbeiter Anzeige erstattete. Nachdem die Unregelmäßigkeiten aufgefallen waren, wollte man den Mann zur Rede stellen - woraufhin er spontan kündigte. Erst eine Überprüfung der Kontrollabteilung förderte das wahre Ausmaß des Schadens zutage. Auch der Kontrollausschuss des Vorarlberger Landtags tagte zu dem Thema. Ergebnis war, dass in Zukunft noch engmaschiger kontrolliert werden sollte.