Insekten-Burger aus Dornbirner Heuschrecken

In Schweizer Supermärkten gibt es ab Montag Insektenfleisch zu kaufen - in Form von Insekten-Burgern. Auch in Dornbirn gezüchtete Heuschrecken sind enthalten. Laut der nationalen Behörde für Lebensmittelsicherheit ist das eine Neuheit in Europa.

Erst seit Mai gilt in der Schweiz ein Gesetz, wonach Grillen, Wanderheuschrecken und Mehlwürmer für den menschlichen Verzehr verkauft werden dürfen. Eine der größten Schweizer Supermarktketten bietet nun Insekten-Burger aus Mehlwürmern und Insekten-Hackbällchen an. Dafür hat sie sich mit dem Schweizer Start-up Essento zusammengetan. Essento ist auf verarbeitete Insekten spezialisiert. Erhältlich sind die Produkte derzeit nur in einer Filiale in Chur und einer im Tessin.

Heuschrecken aus Dornbirn

Zu einem großen Teil werden die Schweizer Insektenburger mit Insekten aus Dornbirn zubereitet. Andreas Pollner aus Dornbirn züchtet schon lange Wanderheuschrecken als Tiernahrung und isst sie auch regelmäßig selbst. Er beliefert die Firma Essento. Er ist überzeugt, dass Insekten in Zukunft Teil unseres Speiseplans werden.

Neue Leitlinie in Österreich

Der Verkauf als Burger in einem Supermarkt ist nach Angaben der Schweizer Behörde für Lebensmittelsicherheit eine Neuheit in Europa. In Deutschland etwa ist der Verkauf von Insekten für den menschlichen Verkehr noch verboten. In Österreich gibt es bereits einen Online-Handel, im Frühjahr hat das Gesundheitsministerium gemeinsam mit der Vetmeduni Wien eine Leitlinie für Insekten als Nahrungsmittel erlassen.

Demnach müssen Insekten als Nahrungsmittel als solche erkennbar sein. Auf der Verpackung sollen Hinweise zu Art und Verarbeitung angeführt werden. Um die mikrobiologische und toxikologische Sicherheit zu gewährleisten, müssen sie auf Erreger wie Bakterien oder Viren und Giftstoffe getestet sein - mehr dazu bei help.gv.at.

UNO sieht Möglichkeit gegen Welthunger

Weltweit essen rund zwei Milliarden Menschen regelmäßig Insekten, vornehmlich in Asien, Lateinamerika und Afrika. Selbst die UNO lobt die Möglichkeiten, die die Insektenzucht im Kampf gegen den Welthunger bietet. Insekten würden deutlich weniger Methan produzieren und weniger Wasser verbrauchen, könnten mit Küchenabfällen ernährt werden und hätten sehr gesunde Proteine.