Volles Tierheim: Haustiere werden ausgesetzt

Wie jedes Jahr herrscht auch heuer wieder in der Urlaubszeit Hochsaison im Vorarlberger Tierheim. Alle Abteilungen seien bis auf wenige Restplätze voll. Und auch die Wildtierhilfe mit Sitz in Satteins hat zur Zeit alle Hände voll zu tun.

Die Urlaubszeit bringt für so manches Haustier auch einen Tapetenwechsel mit sich, allerdings meist unfreiwillig. Im Vorarlberger Tierheim landen seit einigen Wochen fast ausschließlich Fundtiere, sagt Tierheim-Sprecher Marco Milohnic. Er kritisiert den teilweise verantwortungslosen Umgang mit Haustieren. Viele waren bereits bei zahlreichen Besitzern bevor sie ins Tierheim gekommen sind. Oft werden die Tiere kurz vor dem Urlaub ins Tierheim gebracht, weil es niemanden gebe, der auf sie aufpasst während die Familie weg ist.

Tierpensionen bieten Urlaubsversorgung an

Das Tierheim ist deshalb derzeit sehr gut belegt, sagt Milohnic. Man sei an der Grenze, viel Platz sei nicht mehr verfügbar. Zudem gebe es eine lange Warteliste. Für eine Urlaubsversorgung von Haustieren ist allerdings das Tierheim gar nicht zuständig, macht Milohnic aufmerksam. Jeder Tierbesitzer sollte sich frühzeitig selbst darum kümmern, sagt Milohnic und empfiehlt die heimischen Tierpensionen. Und auch diese sind derzeit komplett voll. Christian Hölzl aus Andelsbuch hat eine derartige Hundepension und spürt die Urlaubszeit bei den Anfragen enorm.

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Christian Hölzl zieht alle Blicke auf sich - kein Wunder: Er geht mit zwölf Hunden gleichzeitig an der Leine spazieren. Sieben Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr führt er dort seine Hundepension.

Hochsaison bei der Wildtierhilfe

Ebenfalls alle Hände voll zu tun hat in den Sommermonaten immer die Wildtierhilfe Vorarlberg, schildert deren Leiterin Katharina Löschnig. Der Grund dafür ist, dass die Jungtiere in den Sommermonaten zur Welt kommen. Zudem gebe es momentan viele verletzte Igel, beispielsweise aufgrund der Rasenroboter, oder ausgehungerte Vögel. Sechs ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich um die Tiere, allerdings wird immer darauf geachtet, die Tiere möglichst in der Natur zu belassen. Werden verletzte Wildtiere gefunden oder werden Tiere wie Siebenschläfer oder Fledermäuse zum Problem, bietet die Wildtierhilfe Beratung und Unterstützung an.