Vorarlberger setzen auf Klimaanlagen

Die Nachfrage von Klima- und Kühlungsanlagen ist in den letzten Jahren in Vorarlberg deutlich gestiegen. Klimaanlagen haben aber nicht nur Vorteile: Sie sind teuer und umweltschädlich.

Das Abkühlen von Raumluft im Sommer verbraucht viermal so viel Energie wie das Erwärmen im Winter, sagt Wolfgang Seidel vom Vorarlberger Energieinstitut. Das heißt: Klimageräte kurbeln durch den hohen Energieverbrauch den Klimawandel an und treiben die Stromrechnung in die Höhe.

Achten auf Effektivität

Dennoch sind Klimageräte aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Vielen Vorarlbergern ist eine kühle Wohnung im Sommer beinahe wichtiger als eine warme im Winter, sagt Seidel. Vorarlbergs Installateure hätten aufgrund der starken Nachfrage derzeit alle Hände voll zu tun, sagt Karl-Heinz Strele, Innungsmeister des Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsbereichs.

Um die Energieziele aber nicht aus den Augen zu verlieren, wird bereits beim Bau auf die Effektivität geachtet, sagt Strele. Die optimale Verschattung, Begrünung und auch Dämmung der Häuser werde immer wichtiger.

Verbote im Ausland

Laut Strele gab es in Liechtenstein und in der Schweiz diesen Klimaanlagen-Boom bereits in den 1990er Jahren. Aufgrund des hohen Energieverbrauches wurde in den Gemeinden jedoch schon reagiert: Vielfach ist der Einbau von Klimaanlagen bereits verboten, wird eingeschränkt, oder es werden Sondergenehmigungen benötigt.

Inwiefern der Stromverbrauch im Sommer mit den Klimaanlagen und dem Einfluss der Temperaturen zusammenhängt, kann laut den Zuständigen bei der VKW nicht beziffert werden, da sich überlagernde Effekte, wie der Minderverbrauch durch Urlaube, Betriebsurlaube oder die Einspeisung durch Photovoltaikanlagen auf den Stromverbrauch auswirken.