Vorschlag: Tumorboards in Feldkirch bündeln

Jedes Jahr erhalten rund 1.700 Personen in Vorarlberg die Diagnose Krebs. Jeder dieser Fälle wird in sogenannten Tumorboards besprochen. Jetzt gibt es den Vorschlag, diese Tumorboards am Schwerpunkt-Krankenhaus Feldkirch zu bündeln.

Aktuell gibt es an jedem Vorarlberger Krankenhaus Tumorboards mit eher geringen Fallzahlen. Sinnvoller wäre es deshalb aus Sicht vieler Ärzte, die Tumorboards in Feldkirch zu bündeln. So könnte man auch eine gewisse Fallzahl erreichen, erklärt Holger Rumpold, Primar der Internen Abteilung am LKH Feldkirch.

Laut Franz Böhler, Oberarzt für Strahlentherapie und Radio-Onkologie, kann das Schwerpunktkrankenhaus teilweise auch Therapien anbieten als andere Krankenhäuser. Deshalb wäre es aus seiner Sicht sinnvoll, wenn die Fälle aller Vorarlberger Patienten an einer Stelle besprochen würden. Die Behandlung könne dann durchaus auch an anderen Krankenhäusern erfolgen. 1.700 Neuerkrankungen im Jahr seien für ein Schwerpunktkrankenhaus durchaus zu bewältigen.

Austausch als Vorteil für alle

Tumorboards wurden vor acht bis zehn Jahren vielfach noch als lästiges Übel gesehen. Mittlerweile sind sie zur zentralen Informationsdrehscheibe der Therapie-Entscheidung geworden. Die Onkologie habe sehr große Fortschritte gemacht und sei damit auch sehr komplex geworden, so Holger Rumpold, Primar an der Internen Abteilung am LKH Feldkirch. Daher müssten sich die Experten gemeinsam Gedanken über Lösungen machen. Ein weiterer Vorteil laut Franz Böhler: Man kann bei Kollegen nachfragen und Probleme gemeinsam angehen und lösen - das sei auch ein klarer Vorteil für die Patienten.

25 bis 30 Fälle werden in Feldkirch jeden Donnerstagnachmittag besprochen. Vor allem für jüngere Kollegen ist der Austausch und das gemeinsame Gespräch wichtig: Es gebe sehr viel Sicherheit, sich mit Kollegen auszutauschen, die mehr Erfahrung hätten, sagt Emel Türkay, Assistenzärztin in der Dermatologie.