Bildungsministerin lehnt Quote ab

SPÖ-Bildungsministerin Sonja Hammerschmid hat der Forderung der Grünen nach einer Sprachquote an Kindergärten und Volksschulen eine Abfuhr erteilt. Im Kindergarten sei das Erlernen der Sprache in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu seien Qualitätsrahmen und mehr Pädagogen nötig.

Der Vorarlberger Grünen-Abgeordnete Harald Walser hatte vorgeschlagen, nur einen kleinen Prozentsatz von fremdsprachigen Kindern pro Klasse zuzulassen, damit Kinder mit Deutsch-Defiziten nicht zusammengefasst werden und so das Erlernen der deutschen Sprache erleichtert wird.

Ressortchefin Sonja Hammerschmid hingegen hat andere Pläne. Im Kindergarten sollen Kinder die Sprache so erlernen können, dass sie mit einem guten Rüstzeug in die Schule gehen. Dann hätten sie die Probleme nicht mehr. Der Spracherwerb müsse im Kindergarten in den Mittelpunkt gestellt werden.

Qualitätssicherung im Kindergarten

Deshalb müsse der Kindergarten mit einem Qualitätsrahmen versehen werden und mit mehr Pädagogen und Pädagoginnen. Ohne verbindlichen Qualitätsrahmen, an den sich alle halten müssen - auch mit Konsequenzen - werde es in absehbarer Zeit nicht zu einer Spracherwerbkompetenz für diese Kindern kommen, die ausreichend sei, um wirklich qualifiziert in die Schule zu gehen, sagte Hammerschmid.

Hammerschmid verteidigt Kompromiss

Beim Thema Gemeinsame Schule weist Hammerschmid die Kritik am Kompromiss zurück. Mit der beschlossenen Bildungsreform ist es möglich, dass Vorarlberg eine Modellregion für diese Schulform einrichtet. Kritiker jedoch sehen das Projekt gescheitert, weil zuerst Lehrer und Eltern an den den jeweiligen Schulen diesem Modell zustimmen müssen. Laut Hammerschmid ist aber genau das die Voraussetzung für das Projekt.

Betroffene für Systemumstellung gewinnen

Es brauche ein umfassendes, pädagogisches Konzept. Pädagogen und Pädagoginnen sind gefordert, gemeinsam sich zu verständigen, wie sie in Zukunft unterrichten wollen. Die Eltern mit an Board zu holen sei ebenfalls wichtig. Wenn man eine solch große Systemumstellung anstrebe, dann müss es ein Anliegen sein, die Betroffenen hinter einer gemeinsamen Linie zu vereinigen. Das sei das Gebot der Stunde. Vorarlberg sei hier schon weit fortgeschritten, so Hammerschmid. Sie ist davon überzeugt, dass Vorarlberg in spätestens acht Jahren die Gemeinsame Schule einführen wird.