Online-Shopping verschärft Kaufsucht

Elf Prozent der Österreicher sind kaufsüchtig. Das geht aus einer Studie der Arbeiterkammer Wien hervor. Die Kaufsucht habe sich stark ins Internet verlagert, sagt Andreas Prenn, Leiter der Suchtpräventionsstelle SUPRO in Vorarlberg.

Laut Studie sind besonders Menschen mittleren Alters von Kaufsucht betroffen. Mehr Frauen als Männer. Auch bargeldloses Bezahlen begünstigt die Sucht. Suchtberatungsstellen wie die Stiftung Maria Ebene in Vorarlberg weisen darauf hin.

Wenn Kaufen krankhaft wird

Andreas Prenn, Leiter der Suchtpräventionsstelle SUPRO stellt klar, dass es bei Kaufsucht nicht - wie oft falsch angenommen - um überschießendes Konsumverhalten gehe. Die eigentliche Kaufsucht sei selten. Der Kaufvorgang an sich ist bei Betroffenen krankhaft. Es geht beim Kaufen nicht um das Produkt. Die Befriedigung liege im Kaufvorgang. Prenn nennt als Beispiel: Wenn etwa die vielen gekauften Pakete des Internetversandes gar nicht mehr geöffnet werden. Die Kaufsucht sei eher eine weibliche Suchtform, sagt Prenn.

Kaufsucht als Suchtverlagerung

Gelegentlich würden Klienten von der Schuldenberatung zur Therapie zugewiesen, erklärt Werner Jochum von der Suchtberatungsstelle Clean in Bludenz. Oft seien es Personen mit Selbstwertproblemen und oft sei die Kaufsucht eine Suchtverlagerung. Eine andere Sucht, die die Person aufgeben möchte, werde damit kompensiert.