Albrecht-Ausstellung in Bregenz und Wien

Anlässlich des 90. Geburtstages von Herbert Albrecht ist im Vorarlberg Museum in Bregenz ab Donnerstag eine Ausstellung mit Werken des Bildhauers zu sehen. Im September übersiedelt die Schau nach Wien ins Kunsthistorische Museum.

Im Mittelpunkt von Albrechts Schaffen steht seit mehr als 60 Jahren die menschliche Figur. Der stehende, der sitzende Mensch, vor allem der Kopf - Albrecht sucht nach immer neuen Formen für sein Thema. Das Vorarlberg Museum bildet einen Querschnitt seines Werks ab und wird dabei einen Schwerpunkt auf die neuesten Arbeiten legen.

Die Ausstellung mit dem Titel „Herbert Albrecht. Stein und Bronze“ ist vom 20. Juli bis 3. September in Bregenz zu sehen. Danach übersiedelt sich nach Wien, wo sie am 18. September eröffnet wird.

Im Kunsthistorischen Museum wiederum wird die Ausstellung in der Antikensammlung platziert, um Albrechts Skulpturen griechische und römische Figuren gegenüber zu stellen.

Der Mensch in seiner reduzierten Form

In Albrechts Augen ist das Menschenbild spätestens seit den Gräueln des Nationalsozialismus fragil geworden. Weil man den Menschen nicht mehr idealisierend darstellen könne, „reduziere ich ihn, mache ihn sozusagen zum Symbol des Menschen“, sagte der 90-Jährige im Katalog zur Ausstellung.

Albrecht blieb sein ganzes Leben lang den klassischen Bildhauermaterialien Stein und Bronze treu und steht nach wie vor täglich im Atelier. „Der Stein zwingt zur Haltung und widersetzt sich durch seine Härte der Schnelllebigkeit unserer Zeit und damit dem Zeitgeist“, sagt er.

Im Bregenzerwald aufgewachsen

Albrecht wurde 1927 in Au im Bregenzerwald geboren, ab 1941 besuchte er die Bildhauerklasse der Kunstgewerbeschule in Innsbruck bei Hans Pontiller. Ab 1949 studierte Albrecht an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Fritz Wotruba. Nach Abschluss des Studiums (1955) und seiner Rückkehr nach Vorarlberg folgten beruflich wenig erfolgreiche Jahre, ehe ihm 1960 mit dem Auftrag für eine Großplastik an der Front der Mehrerauer Klosterkirche in Bregenz der Durchbruch gelang.