Industrie hat kein Vertrauen in Bundesregierung

Eine Umfrage der Industriellenvereinigung (IV) hat ergeben, dass nur sieben Prozent der Vorarlberger Betriebe mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden sind. Die Situation im Land wird besser beurteilt, aber auch hier zeigt die Kurve nach unten.

Wenn man die Ergebnisse der Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben der Industriellenvereinigung Österreich liest, gibt es eigentlich nur einen Schluss: Die Politiker in Wien haben ihr Kapital verspielt. Wenn man sich die Zufriedenheit mit der Bundesregierung in den letzten 13 oder 14 Jahren anschaue, dann sei die Zufriedenheit von einst 71 Prozent auf mittlerweile nur mehr sieben Prozent gesunken, sagt Martin Ohneberg, Präsident der IV Vorarlberg.

„Die anderen schlafen nicht“

In Vorarlberg ist die Zufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort mit 82 Prozent im Vergleich zum österreichweiten Wert durchaus hoch, der bei 61 Prozent liegt. Der Standort Vorarlberg hat dennoch im Laufe der Jahre an Attraktivität eingebüßt. Bei der Befragung im Jahr 2004 hätten noch 95 Prozent angegeben, dass sie mit dem Standort zufrieden sind, sagt Ohneberg.

„Wir haben ein gutes Niveau, aber die Zufriedenheit mit dem Standort insgesamt war schon mal höher“, so Ohneberg. „Ich glaube, das ist Beweis genug, dass wir einfach mutige Entscheidungen in der Politik brauchen, damit wir den Level, den haben, haben auch weiter halten, weil die anderen schlafen nicht.“

Abbau der Bürokratie als dringlichstes Problem

Und warum soll es auf Bundesebene ausgerechnet nach dieser Wahl die Reformen geben, die die Industrie schon über Jahre hinweg fordert? Die potenziellen Regierungsparteien haben die Reduktion der Abgaben um zum Teil zweistellige Milliardenbeträge im Programm, sagt IV-Geschäftsführer Mathias Burtscher - das sei neu. Der laut Umfrage dringlichste Wunsch der Industriebetriebe ist der Abbau der Bürokratie.