Körperkunst im Palais Thurn & Taxis

Das Palais Thurn & Taxis zeigt ab Samstag mehr als 200 Gemälde, Grafiken und Plastiken des wohl bekanntesten Bregenzer Künstlers, Erich Smodics. Die Sommerschau umfasst Smodics’ Schaffen zwischen 1962 und 2017.

Das zentrale Motiv des 1941 geborenen Künstlers ist der menschliche Körper in all seinen Facetten. „Seine eigenwilligen morphologischen Studien des menschlichen Körpers sprengen die alten Grenzen der bildnerischen Darstellung bei Weitem und haben ihn zu einem bedeutenden zeitgenössischen österreichischen Künstler gemacht", sagte der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) bei der Präsentation der Ausstellung am Freitag.

Der derart Gelobte gab gleich einen Interpretationsschlüssel für seine Werke mit: „Von Heinrich von Kleist gibt es da eine wunderbare Geschichte, ‚[Über] das Marionettentheater‘. Wenn man die nachliest, findet man sich in meinen ganzen Zeichnungen wunderbar zurecht.“ Die Ausstellung wird bis zum 27. August zu bewundern sein. Parallel zur Retrospektive erscheint auch ein 250 Seiten starker Ausstellungskatalog.

Mehrfach ausgezeichnet

Erich Smodics wurde 1941 in Bregenz geboren und erlernte zunächst den Beruf des Formstechers und Designers. 1962 entschied er sich, Künstler zu werden. Im selben Jahr wurden seine Werke „Christile“ und „Das Haus am See“ einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. In den 1970er Jahren schuf Smodics seine bekannte „Appio“-Serie rund um einen kleinwüchsigen italienischen Brotlieferanten. Mit der Skulptur „Menschine“ griff er 1980 die Verbindung von Mensch und Maschine als Thema auf.

Smodics wurde mit zahlreichen Preise ausgezeichnet, darunter dem Vorarlberger Kunstförderpreis 1978, dem Gaststipendium des Deutschen Kulturinstituts Villa Romana in Florenz 1982 und dem ersten Preis bei der Zeichenbiennale in Pristina 2008.