„Wie ein Schauspieler, der das Theater anzündet“

Eine eigene politische Liste von Peter Pilz wird immer konkreter: Am Freitag hat er seine Trennung vom grünen Parlamentsklub bekanntgegeben. Bei den Vorarlberger Grünen sorgen die Pläne für wenig Freude, Landeschef Johannes Rauch findet deutliche Worte.

Wenn Peter Pilz bei der Wahl antritt, wird er den Grünen zweifellos Stimmen wegnehmen, ist sich Johannes Rauch, Landessprecher der Vorarlberger Grünen, sicher: „Wenn er antritt, wovon ich ausgehe, muss man nicht lange drumherum reden, das schmerzt und das schadet. Das kann man nur mit Bedauern zur Kenntnis nehmen.“

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Unmut über Pilz-Pläne

Die Vorarlberger Grünen sind wenig erfreut über die Pläne von Peter Pilz, mit einer eigenen Liste bei der Natioanlratswahl anzutreten.

Die Kritik an den Grünen, sie seien zu wenig offen, sei aber nicht gerechtfertigt. "Ich tue mir ein bisschen schwer mit seinem Abgang, jetzt in der Art und Weise wie er’s macht“, sagt Rauch. „Es kommt mir ein bisschen vor wie ein Schauspieler, der das Theater anzündet, nur weil er keine Rolle mehr bekommt.“

„Werden nicht gegen Pilz Wahlkampf führen“

Die Gegner im Wahlkampf sieht Rauch aber woanders. „Pilz hat sich entschieden zu kandidieren, das ist so, das wird zur Kenntnis genommen. Aber wir werden sicher keinen Wahlkampf gegen Peter Pilz führen, das wäre absurd.“ Auch der Vorarlberger Nationalratsabgeordnete Harald Walser sagt, Pilz hätte die Differenzen konstruktiv innerhalb der grünen Partei ausdiskutieren sollen.

Auf einer Onlinepetition zur Unterstützung von Peter Pilz scheint übrigens ein prominenter Name aus Vorarlberg auf: Der ehemalige EU-Abgeordnete Hans-Peter Martin. Er bestätigt, dass er sich für eine Kandidatur von Pilz engagiert. Ob er selbst auf dieser Liste kandidieren will, kommentiert Martin nicht.