Initiative gegen sexuelle Übergriffe im Sport
Im Gegensatz zu anderen Ländern - etwa Deutschland - gibt es in Österreich keine offiziellen Zahlen. Im Sportbereich vermutet man aber eine erhebliche Dunkelziffer. „Es ist natürlich nicht leicht, weil es eben ein Tabuthema ist, über das man nicht so gerne spricht“, sagt Eva Kathrein, Referentin gegen sexualisierte Übergriffe im Sport. „Die Betroffenen fühlen sich oft selber schuldig und möchten nicht so gerne darüber reden.“
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Sexuelle Übergriffe im Sport
Eine bundesweite Initiative verfolgt das Ziel, sexuelle Übergriffe im Sport zu verhindern. Eine der Referentinnen arbeitet in Vorarlberg.
Stefan Mayr, Präsident des Vereins Karate Bregenz, führt noch einen weiteren Grund an: „Das ist vielleicht bei uns ein bisschen die Mentalität, dass man gerade diese Tabuthemen verheimlicht oder bagatellisiert und einfach nicht so offen umgeht wie vielleicht andere Nationen.“
Es beginnt schon früher
Nach internationaler Studienlage ist eine von fünf Personen einmal im Leben betroffen, im Leistungssport ist die Zahl noch höher. Sexuelle Übergriffe sind strafrechtliche Handlungen. Zumeist beginnt es aber harmloser: „Da können zum Beispiel Blicke dazugehören oder irgendwelche markanten Sprüche“, sagt Expertin Kathrein. „Das heißt, da passiert schon ganz viel vorher, was noch nicht strafrechtlich relevant ist - was aber schon vielleicht als Vorbereitung für eine spätere Tat dienen kann.“
Das müsse schon im Vorfeld verhindert werden. Kathrein nennt klare Grenzen und wertschätzende Kommunikation als Beispiele: „Dass zum Beispiel Jugendliche wissen, was man nicht sagen soll, oder wie man miteinander umgeht, dass solche Sprüche einfach im Verein nicht erlaubt sind.“
Prävention wichtig
Sensibilisieren und Aufklären sind bei diesem Thema die obersten Gebote für Sportvereine: „Prävention ist ein ganz wichtiges Thema“, sagt Mayr. Das fange eben schon im Verein an, indem man die Jugendliche ermutige, „stark zu sein, einfach sich das sagen zu trauen, was ihnen nicht guttut, was sie nicht wollen.“
Es gebe nicht die eine Maßnahme, die alles verhindern könne, sagt Kathrein. Aber verschiedene Maßnahmen würden sich gegenseitig verstärken. Beispiele dafür sind Vertrauenspersonen im Verein, Schulungen oder das Einholen von Strafregisterbescheinigungen für Trainer.