Kampf um siebtes und achtes Nationalratsmandat

Vorarlberg stehen insgesamt acht Mandate für den Nationalrat zur Verfügung. Bei der vergangenen Wahl konnten die Landesparteien nur sechs ins Land holen - heuer wollen sie auch eines der beiden übrigen Mandate holen.

Laut den jüngsten Prognosen könnte es am ehesten der ÖVP gelingen, ein weiteres Mandat zu erringen. Die Hürden dafür sind aber hoch, die ÖVP muss nämlich zunächst ihr Grundmandat im Regionalkreis Süd zurückgewinnen. Voraussichtlich wird diese Aufgabe Karlheinz Kopf zufallen - bei der Wahl 2013 kam er über die Landesliste ins Parlament.

Laut ÖVP-Landesgeschäftsführer Dietmar Wetz braucht Kopf mindestens 28 Prozent der Stimmen. Bei der vergangenen Wahl erreichte die ÖVP im Süden aber nur 24 Prozent. Schafft Kopf die 28-Prozent-Hürde nicht, muss er wohl um seinen Sitz im Nationalrat bangen.

Drittes Mandat über Landesliste?

Anders die Ausgangslage in der Region Nord, in der wahrscheinlich Norbert Sieber Spitzenkandidat sein wird. Diese gilt als sichere Bank für ein schwarzes Grundmandat. Berücksichtigt man die regionale Verteilung, muss die ÖVP laut Wetz landesweit gut 34 Prozent aller Stimmen erreichen, damit sich die beiden Grundmandate ausgehen.

Ein drittes Mandat erreicht die ÖVP am ehesten über die Landesliste. Diese könnte von der Moderatorin Martina Ess angeführt werden, jedenfalls ist die Satteinserin von der ÖVP-Frauenbewegung offiziell als Spitzenkandidatin für die Landesliste nominiert worden.

Komplexes Ermittlungsverfahren

Wetz geht davon aus, dass die ÖVP mit insgesamt 38 Prozent im Land dieses Mal drei Mandate erreicht. Das heißt aber nicht, dass diese dann auch auf die beiden Regionallisten und die Landesliste aufgeteilt sind. So könnte eine Partei in Vorarlberg zum Beispiel mit landesweit sogar 42 Prozent der Stimmen zwar drei Mandate, aber dennoch kein Landesmandat haben, weil sie in der Region Nord gleich zwei Grundmandate und in der Region Süd auch eines erreicht hat.

Das liegt am komplexen System des Ermittlungsverfahrens, bei dem die regionale Stimmenverteilung und die Umschichtung von Stimmen für die Regionallisten in die Landeslisten immer wieder für Überraschungen sorgen können. Neben der ÖVP hätte laut den derzeitigen Umfragen am ehesten noch die FPÖ die Chance auf eines der beiden offenen Mandate.