Wenig Verbesserung in Sachen Gleichstellung

Am Montag wurde der Bericht zur Gleichstellung von Frauen und Männern für das Jahr 2017 vorgestellt. Der Bericht heuer zeigt: Es gibt Verbesserungen in Sachen Gleichstellung, auch wenn diese in vielen Bereichen nur sehr gering sind.

Den Gleichstellungsbericht von Landesregierung, Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund gibt es seit dem Jahr 2000 in Vorarlberg. Im Abstand von drei bis vier Jahren erhebt dieser Bericht Daten, anhand dessen sich Aussagen zur Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern ableiten lassen.

Geringe Veränderung - aber kein Rückschritt

Aus diesen Daten lasse sich zusammenfassend ableiten: Auch wenn die Veränderungen in manchen Bereichen nur sehr gering seien, gebe es in keinem Bereich einen Rückschritt, so die Studien-Autorin Susanne Feigl zum Gleichstellungsbericht 2017. Alle Schritte gehen in Richtung Gleichstellung von Mann und Frau.

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Die Gleichstellung von Mann und Frau kommt nur langsam und mühsam voran. Das hat der Bericht zur Gleichstellung 2017 in Vorarlberg ergeben. Er wurde von Land, Arbeiterkammer und dem ÖGB am Montag präsentiert.

Frauen besser gebildet - aber weniger bezahlt

Dennoch, vor allem bei den jungen in Frauen in Vorarlberg zeige sich, dass diese die Männer beim Ausbildungsniveau inzwischen zwar überholt haben, der Einkommensunterschied aber nach wie vor österreichweit am größten ist.

Die Vorarlberger Männer verdienen bundesweit gesehen am besten. Die Frauenlöhne sind nach Tirol in Vorarlberg die schlechtesten im Bundesländervergleich. Die tatsächliche Einkommensdifferenz beträgt laut Bericht 50 Prozent - der Grund: In Vorarlberg arbeiten überdurchschnittlich viele Frauen Teilzeit.

Auer: Mindestlohn weiter erhöhen

Angesichts dieser Vergleichszahlen könne der soeben vereinbarte Mindestlohn von 1.500 Euro nur ein erster Schritt sein, so ÖGB-Landesgeschäftsführerin Manuela Auer. Die nächste Forderung sei ein Mindestlohn von 1.700 Euro. Das solle helfen die Altersarmut, vor allem von Frauen, zu beseitigen.

Kinderbetreuung als Schlüssel

Aber nicht nur die Löhne sollen steigen - auch weitere Maßnahmen sind notwendig, um die Gleichstellung von Männern und Frauen zu erreichen. Zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien vor allem mehr Kinderbetreuungsmöglichkeiten notwendig, so Arbeiterkammer-Vizepräsidentin Jutta Gunz.

Der notwendige Ausbau der Kinderbetreuungs-Einrichtungen dürfe nicht auf Rheintal und Walgau beschränkt bleiben, Gunz. Es sei nötig, auch Modelle in den Regionen zu finden, in denen sich beispielsweise Firmen zusammentun, um die Kinderbetreuung für ihre Angestellten zu organisieren. Gunz ist überzeugt, dass die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern nur kleiner werden könne, wenn Frauen wegen der Kinderbetreuung nicht in Teilzeit gezwungen werden.

Frauenquote als wirksame Maßnahme

Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) kündigt für nächstes Jahr einen neuen regionalen Aktionsplan für Gleichstellungspolitik an. Bei der Umsetzung sollen auch Frauenquoten helfen. Dazu Wiesflecker:"Bei allen Vorbehalten, die es vielleicht immer wieder zur Quote gibt - es ist unbestritten eine Maßnahme die wirkt. Und wir brauchen Maßnahmen die wirken."

Das Land gehe mit guten Beispiel voran: in Gesellschaften mit mehrheitlicher und direkter Landesbeteiligung wurden in den letzten zwei Jahren 23 Aufsichtsratsposten neu besetzt - 14 davon mit Frauen, neun mit Männern.