Heiratsschwindlerin auf den Leim gegangen

Zwei Vorarlberger sind Opfer einer mutmaßlichen Heiratsschwindlerin aus Deutschland geworden. Als angebliche Fürstin Anja Sofia von Lichtenstein zu Sternberg hatte sie sich immer wieder unter Promis gemischt.

Der Feldkircher Jochen M. bestätigte der APA gegenüber einen Bericht der „Krone“ in deren Samstagsausgabe, wonach die gelernte Altenpflegerin mit dem vermutlich im Internet gekauften Adelstitel versucht hatte, ihm Geld zu entlocken. „Inzwischen habe ich erfahren, dass wir insgesamt elf gewesen sein sollen, bei denen bereits die Hochzeitsglocken angesagt waren“, so Jochen M. „Egal, wie viele es sind, zwei ist schon einer zu viel.“ Er nimmt die Sache inzwischen mit Humor. Zumal er seines Wissens nach offenbar der Einzige sei, der ohne gröberen finanziellen Schaden davongekommen ist. Der zweite Vorarlberger hatte zum Beispiel der langhaarigen Blondine unter anderem einen neuen Mercedes gekauft.

„Fürstin“ wurde Mitte Mai verhaftet

Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer kam wohl unbewusst zu der zweifelhaften Ehre eines gemeinsamen Fotos, das anlässlich eines Wahlkampfeinsatzes beim „Business Ladies Lunch“ im vergangenen September in einem Wiener Hotel aufgenommen wurde. Dieses und zahlreiche weitere Fotos im Internet, die die mutmaßliche Schwindlerin vorzugsweise auf Mallorca, aber auch in Dubai mit den Schönen und Reichen zeigen, zeugen weiterhin von ihrer Umtriebigkeit. Klickt man hingegen auf ihre diversen Firmen-Homepages, wie etwa Immobilienfirmen in Konstanz oder London, sind diese nicht mehr abrufbar. Mitte Mai war die „Fürstin“ in Süddeutschland verhaftet worden.

Frau über Facebook kennengelernt

Kennengelernt hatte die Frau ihre Opfer jeweils über Facebook. Jochen M. sei die zwei Monate dauernde „Beziehung“ schon „sehr bald schräg vorgekommen“: Verschiedene Angaben der Frau über ihren Lebensunterhalt - die Rede war unter anderem von einem ostdeutschen Gestüt mit 140 Pferden und einer Firma in Moskau - und damit verbundenen Reisen hätten nicht zusammengepasst. Die angebliche Verlobung sei zumindest in seinem Fall nicht offiziell ausgesprochen worden: „Sie (!) hat mir einen Heiratsantrag gemacht, ich habe gesagt, warten wir noch ab, wir kannten uns ja erst seit wenigen Wochen.“