„Frühe Hilfen“: 30 Prozent mehr Anfragen

In Vorarlberg werden die „Frühen Hilfen“ immer mehr angenommen. 1.200 Familien in belastenden Lebenssituationen wurden bisher unterstützt. Damit übernimmt Vorarlberg österreichweit eine Vorreiterrolle.

Finanzielle Sorgen, Krankheiten oder Stress können für Familien sehr belastend sein. Unter den Auswirkungen leiden nicht nur die Eltern, sondern vor allem auch die Kinder. In Vorarlberg gibt es deshalb seit sechs Jahren die sogenannten „Frühen Hilfen“. Dabei werden Eltern und Kinder bereits ab der Schwangerschaft begleitet und unterstützt. Bisher haben 1.200 Familien Hilfe erhalten.

30 Prozent mehr Hilfesuchende

Auffallend ist jedoch, so die grüne Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker, im vergangenen Jahr gab es eine Steigerung der neu aufgenommenen Familien von fast 30 Prozent. So haben rund 380 Familien das Angebot in Anspruch genommen. Das Untersützungsangebot werde von der Bevölkerung immer mehr angenommen. Jede zweite Familie würde sich mittlerweile selber melden.

Gleiche Startchancen für alle

In Anspruch genommen werden die „Frühen Hilfen“ vor allem von sozial benachteiligten Familien, Menschen mit Migrationshintergrund und alleinerziehenden Personen. Das Ziel ist es, allen Kindern die gleichen Startchancen zu ermöglichen. Finanziert werden die „Frühen Hilfen“ mit 1,1 Millionen Euro aus der Kinder- und Jugendhilfe. Diese Regelfinanzierung ist laut Wiesflecker bundesweit einzigartig. In anderen Bundesländern gebe es nur Projektfinanzierungen. Federführend bei der Umsetzung der Angebote ist das „Netzwerk Familie“ - bestehend aus dem Vorarlberger Kinderdorf, dem aks und den Vorarlberger Kinder- und Jugendärzten.

Studie: Gesünderes Aufwachsen von Kindern

Eine Studie des Sozialministeriums hat ergeben, dass die „Frühen Hilfen“ zu einem gesünderen Aufwachsen von Kindern beitragen. Zudem wird das Familienklima verbessert, während die Belastungen abnehmen. Österreichweit wurden im vergangenen Jahr mehr als 1.300 Familien durch insgesamt 23 regionale Netzwerke unterstützt. Laut der Bundesregierung werden die „Frühen Hilfen“ in Zukunft noch weiter ausgebaut. Das Ziel ist es, bis 2021 mindestens 1.500 Familien jährlich zu erreichen.