Brandschutz bei älteren Hochhäusern fraglich

Seit dem verheerenden Brand in einem Hochhaus in London mit 79 Toten wird auch in Vorarlberg viel über den Brandschutz diskutiert. Speziell die Fassadendämmung könnte bei älteren Bauwerken ein wunder Punkt sein.

Viele Hochhäuser in Vorarlberg sind 50 Jahre und älter, hier sei nicht ganz klar, wie es mit der Brandsicherheit aussieht. Laut dem Dornbirner Feuerwehrkommandanten, Gerold Hämmerle, sei aber der allgemeine Brandsicherheitsstandart in Vorarlberg recht gut. Es habe in der Vergangenheit nur wenige Probleme mit Bränden in Hochhäusern gegeben.

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Wie steht es um die Brandschutzsicherheit Vorarlberger Hochhäuser? Die meisten der Gebäude wurden in den 1960er oder 1970er gebaut. Hier ist oft unklar, wie es mit der Sicherheit aussieht.

Ältere Gebäude haben andere Sicherheitsstandards

Auch der designierte Geschäftsführer der Brandverhütungsstelle, Ralph Pezzey, kann keine Auskunft über die Brandsicherheit älterer Hochhäuser in Vorarlberg geben. Fakt ist, dass in den 1960ern und 1970ern, als die meisten noch bestehenden Hochhäuser in Vorarlberg gebaut wurden, andere Brandschutzbestimmungen gegolten haben als heute. Um festzustellen, welche nun den heutigen Standards entsprechen und welche nicht, müsste man jedes einzelne überprüfen.

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Ralph Pezzey ist der designierte Geschäftsführer der Brandverhütungsstelle. Er spricht über die Sicherheitsstandards Vorarlberger Hochhäuser und einfachen Brandschutzmaßnahmen in älteren Gebäuden.

Einfache Maßnahmen zum Schutz vor Bränden

Eine Umfassende Sanierung eines Hochhauses könne schnell mit horrenden Kosten verbunden sein, so Pezzey. Aber es gibt auch Maßnahmen, die kostengünstig und einfach umzusetzen sind. So sei es wichtig, dass die Fluchtwege, Treppenhäuser, frei von Lagerungen gehalten werden. Diese Lagerungen könnten nämlich schnell zur Brandquelle werden, so Pezzey.

Müllplätze und Container sollten nicht zu nah an der Fassade stehen, damit könne ein Übergreifen auf die Fassade vermieden werden. Zudem rät Pezzey Brandschutztüren wirklich geschlossen zu halten. Nur so könne sich ein Brand nicht ins Treppenhaus ausbreiten. Auch Unrat auf den Balkonen könne schnell Feuer fangen und so Erfahrungen in der Vergangenheit hätten gezeigt, dass sich ein solcher Balkonbrand schnell in die oberen Stockwerke ausbreiten könne.

Fluchtwege überprüfen und 122 rufen

Kommt es dennoch, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Brand, rät Pezzey als erstes zu überprüfen ob der Fluchtweg, das Treppenhaus, rauchfrei ist. Sofort die Feuerwehr unter der Notrufnummer 122 alarmieren und wenn möglich andere Hausbewohner warnen.

Ist der Fluchtweg versperrt, dann rät der Fachmann in der Wohnung zu bleiben, den Türspalt mit einem nassen Handtuch abzudecken und sich am Fenster für die Feuerwehr sichtbar zu machen.