Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen

Die Wirtschaft sucht händeringend nach Fachkräften. 3.300 offene Stellen beim AMS stehen rund 1.000 unbegleitete Flüchtlinge unter 25 Jahren gegenüber. Eine Baufirma lässt nun im Rahmen eines Pilotprojektes junge Flüchtlinge ausbilden.

Junge Flüchtlinge mit Bleibeberechtigung schnellstmöglich in den Arbeitsmarkt integrieren: Daran arbeiten nicht nur Land, Arbeitsmarktservice (AMS) und viele weitere Institutionen und Initiativen. Auch heimische Unternehmen bringen sich aktiv ein. In der WIFI Bauakademie wurde am Montag ein laufendes Qualifizierungsprojekt vorgestellt, das vom Unternehmen i+R Bau gemeinsam mit dem AMS, der WIFI-Bauakademie sowie Caritas und Institut für Sozialdienste (IfS) durchgeführt wird. Für Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) könnte diese diese Initiative ein Beispiel für andere Unternehmen sein.

Arbeitsmarktintegration von Asylwerbern

Die Wirtschaft sucht nach Fachkräften. 3.300 offene Stellen warten beim AMS auf Bewerber. Dem gegenüber stehen rund 1.000 unbegleitete Flüchtlinge. Von einem neuen Pilotprojekt profitieren beide Seiten.

Geeignete Arbeitskräfte rekrutieren

Das Qualifizierungsprojekt ist über Vermittlung von Anton Strini, der im Auftrag des Landes die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen koordiniert, zustande gekommen. Die Firmenleitung der i+R Bau hat dieses Projekt von Beginn an stark unterstützt, führte Reinhard Braito, einer der Geschäftsführer der i+R Bau, aus: „Die Auftragssituation am Bau ist sehr gut und wir müssen zu einem Teil auf Leiharbeitskräfte zurückgreifen, um unsere Bauvorhaben termingerecht abwickeln zu können. Da hat sich dieser Vorschlag eines Qualifizierungsprojekts mit Flüchtlingen natürlich angeboten, wenn wir uns auch darüber klar waren, dass es sich um eine besondere Herausforderung handelt.“

Enge Zusammenarbeit aller Partner gefordert

Josef Gojo, Betreuer unbegleiteter jugendlicher Flüchtlinge beim Institut für Sozialdienste, hob die „unbürokratische und sehr effektive“ Zusammenarbeit aller beteiligten Partner hervor. Die jetzt im Projekt arbeitenden Jugendlichen hätten auch bei den restlichen Jugendlichen in den Wohnheimen Eindruck gemacht.

Initiative mit Vorbildcharakter

Begonnen hat das Qualifizierungsprojekt im Mai mit einem zweiwöchigen Ausbildungsblock an der WIFI-Bauakademie in Hohenems. Anschließend folgte eine dreiwöchige Baustellenpraxis. Seit 12. Juni absolvieren die Jugendlichen wieder einen zweiwöchigen Ausbildungsblock an der WIFI-Bauakademie. Die Finanzierung des Projekts erfolgt über das AMS-Förderinstrument „Chance“. Während der zwölf Wochen dauernden theoretischen und praktischen Ausbildung erhalten die Jugendlichen vom AMS eine Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhalts, die Ausbildungskosten an der WIFI-Bauakademie werden vom Land finanziert und die Kosten für Projektabwicklung, Arbeitskleidung und Arbeitsschuhe übernimmt die Firma i+R Bau.