Nein zu Methadon in der Krebstherapie

Seit einer ARD-Sendung über den Einsatz von Methadon bei Krebs wird viel über die Wirkung diskutiert. Am Landeskrankenhaus Feldkirch ist Methadon als Zusatz einer Krebstherapie kein Thema. Es gebe nicht genügend Nachweise über die Wirksamkeit.

In der ARD-Sendung „Plusminus“ wurde über eine neue Studie berichtet. Laut einem Forscherteam aus Ulm soll Methadon zusätzlich zu einer Krebstherapie die Heilungs- und Überlebenschancen stark erhöhen.

Die Studie sei nicht aussagekräftig, da man nur 27 Patienten beobachtet habe, sagt Holger Rumpold, Primar der Internen am LKH Feldkirch, im ORF Vorarlberg-Interview. Am LKH Feldkirch werde Methadon im Rahmen der Krebsbehandlung nicht verabreicht. Das sei eine Vorgabe von ihm.

„Risiko von Nebenwirkungen“

Alternative Behandlungsmethoden bei Krebs seien oft sinnvoll, aber nur wenn sie keine Nebenwirkungen hätten, so Rumpold. Das sei bei Methadon nicht so, hier könne es gravierende Nebenwirkungen geben. Wenn man keine Wirkung kenne, könne man auch nicht das Risiko von Nebenwirkungen eingehen.

Seine Grundhaltung sei, dass eine Behandlung als allererstes nicht schaden dürfe, so Rumpold. Wenn sie schaden sollte, müsse die Wirkung den Schaden überwiegen. Das könne man in diesem Fall nicht sagen.

Keine größeren Forschungen bisher

Bisher gibt es keine unabhängigen größeren Forschungen zum Nutzen von Methadon als Zusatz in der Krebstherapie. Für die Pharmaindustrie scheint die Substanz uninteressant zu sein. Der Patentschutz ist abgelaufen, andere Medikamente scheinen attraktiver im Verkauf.

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