Neue Nachbarschaftshilfe wird gut angenommen

Nach dem Aus der Caritas-Nachbarschaftshilfe wurde aufgrund der vielen Proteste ein neues Modell geschaffen. Inzwischen können Asylwerber in über 50 Gemeinden über dieses Modell kleine Hilfstätigkeiten verrichten.

Neues Modell vorgestellt

In Feldkirch ist am Freitagvormittag das Nachfolgemodell der Caritas-Nachbarschaftshilfe für Asylsuchende vorgestellt worden.

Das neue Modell nennt sich „Integrationstätigkeiten für Asylwerbende“ und ist - im Unterschied zur früheren Nachbarschaftshilfe - nicht mehr über die Caritas organisiert, sondern über Land und Gemeinden, die diese Angebote aber meist über die Caritas abwickeln.

Erbracht werden können gemeinnützige Tätigkeiten für Gemeinden und Abteilungen des Landes sowie bei Privatpersonen und Vereinen auf Vermittlung der Gemeinden. Für die in Frage kommenden Tätigkeiten haben Gemeinden und Bund einen Katalog fixiert, sagt Integrationslandesrat Erich Schwärzler (ÖVP). Es handle sich dabei um Tätigkeiten, die nicht auf Dauer sind und somit keine Arbeitsplätze gefährden. Drei bis vier Euro Stundenlohn werde empfohlen, sagt Schwärzler.

Projekte in 50 Gemeinden

In über 50 Gemeinden gibt es laut Schwärzler schon solche Projekte. Von den 570 Asylwerbern und Konventionsflüchtlingen in der Stadt Feldkirch haben sich bisher 30 für Arbeiten gemeldet, Tendenz steigend, so Vizebürgermeisterin Barbara Schöbi-Fink. Im Sozialsprengel Raum Bludenz haben sich nach Angaben von Geschäftsführer Simon Hagen 37 Gemeinden zusammengeschlossen, um die gemeinnützigen Arbeiten zu koordinieren und vergeben. Dabei wird auch besonderer Wert darauf gelegt, dass zum Beispiel schon besser Deutsch sprechende Asylwerber anderen Geflüchteten helfen.

Behörden stoppten Caritas-Nachbarschaftshilfe

Vor gut einem Jahr wurde die sogenannte Caritas-Nachbarschaftshilfe für Asylsuchende von den Behörden gestoppt. Asylwerber haben dabei für Privatpersonen Hilfsarbeiten in Haus und Garten geleistet, bezahlt wurde über Spenden an die Caritas, die wiederum vier Euro pro Stunde an die Asylwerber bezahlte. 23 Jahre funktionierte die Nachbarschaftshilfe problemlos, Sozialministerium und Finanzpolizei kippten sie letztes Jahr, sie sahen Gesetzesverstöße und vermuteten Lohn- und Sozialdumping - mehr dazu in Aus für die Nachbarschaftshilfe der Caritas (vorarlberg.ORF.at; 9.7.2016).

Link: