Vater rettete Kleinkind vor dem Ertrinken

Ein zweieinhalbjähriges Mädchen ist am Donnerstagnachmittag in Höchst in den hauseigenen Swimmingpool gefallen. Der Vater bemerkte seine Tochter im Becken treibend und konnte sie reanimieren. Der Pool war eingezäunt, die Tür war jedoch offen.

Beide Eltern des Mädchens waren zum Unfallzeitpunkt gegen 18.00 Uhr im Garten, bemerkten aber nicht sofort, dass ihr Kind in einem unbeobachteten Moment zum Pool gelaufen und hineingefallen war. Das Kleinkind trug kurz zuvor noch Schwimmflügel.

Als der Vater den Unfall bemerkte, lag das Mädchen bereits mit dem Gesicht nach unten im Wasser. Er konnte seine Tochter reanimieren. Zur Überwachung blieb das Kind eine Nacht im Krankenhauses Dornbirn.

Der Swimmingpool ist mit einem 1,10 Meter hohen Metallzaun eingezäunt. Da die ganze Familie im Garten war, stand die Tür jedoch offen.

Sicherheitstipps

Die Initiative „Sicheres Vorarlberg“ warnt in einer Aussendung vor den Gefahren beim Baden mit Kindern: Im Gegensatz zu Erwachsenen ertrinken Kleinkinder „lautlos“, es ist ihnen nicht möglich zu schreien oder sich anderweitig bemerkbar zu machen.

Grund dafür ist der sogenannte „Totstellreflex“. Kleine Kinder können den Kopf nicht aus dem Wasser heben, selbst wenn die Wassertiefe zehn Zentimeter oder weniger beträgt. Gefahrenquellen sind deshalb nicht nur Pools, Biotope oder Teiche sondern ebenfalls Planschbecken und Regenwassertonnen.

Im Ernstfall ist die Wasserrettung unter der Notrufnummer 144 erreichbar.

Ertrinken ist eine Frage von wenigen Minuten, weist die Initiative hin. 90 Prozent der Ertrinkungsunfälle bei Kindern würden in unmittelbarer Nähe von Erwachsenen geschehen, und zwar dann, wenn Kinder kurz unbeaufsichtigt sind. Kinder, die ertrinken, sind in der Regel weniger als fünf Minuten außer Sichtweite von Erwachsenen und zum Zeitpunkt des Unfalls eigentlich unter Aufsicht.

Wichtig ist deshalb die Aufsichtspflicht, appelliert die Initiative „Sicheres Vorarlberg“. Selbst wenn Kinder mit Schwimmhilfen ausgerüstet sind, dürfen sie nie aus den Augen gelassen werden. Auch im Freibad ist es für den Bademeister völlig unmöglich, überall gleichzeitig zu sein und zu kontrollieren. Wer Kinder zu einem Bootsausflug einlädt, sollte beachten, dass sie in diesem Fall Schwimmwesten tragen. Denn sicher ist sicher.