Grüne fordern Stopp für Einkaufszentren

Eine neue Studie des Beratungsunternehmens CIMA zeigt, dass sich die Handelsflächen in Vorarlberg immer mehr außerhalb der Ortszentren verlagern. Die Grünen verlangen angesichts der Änderung des Raumplanungsgesetzes Konsequenzen.

Der Einzelhandel in Vorarlberg ist gleich von mehreren Seiten unter Druck. Zum einen werden die Verkaufsflächen laufend ausgeweitet - laut CIMA in den vergangenen 15 Jahren um 28 Prozent. Die Zahl der Geschäfte ist aber nur um 17 Prozent gestiegen. Die Verkaufsflächen seien fast vollständig in den Ballungszentren auf Kosten der Ortszentren entstanden, sagt Landtagsabgeordnete Nina Tomaselli von den Grünen.

Der zweite Problembereich ist der Online-Handel. Laut Studie kann er bis 2030 rund 50.000 Quadratmeter an Handelsflächenreserven kosten. Die Fachgeschäfte in den Zentren müssten noch stärker von negativen Entwicklungen geschützt werden, sagt Tomaselli. Fachhandelgeschäfte in den Ortszentren würden am meisten gegen Online-Handel schützen. Deswegen sei eine konservative Politik hinsichtlich Einkaufszentren ein Gebot der Stunde.

NEOS: „Verhinderungspolitik“

NEOS Landessprecherin Sabine Scheffknecht kann die grüne Kritik nicht nachvollziehen. Die Bevölkerung in Vorarlberg würde stetig wachsen, deswegen dürfte auch die Verkaufsfläche mitwachsen. "Umso absurder ist die Verhinderungspolitik der Grünen, die sich auf die aktuelle CIMA-Studie beziehen und die Lösung für attraktivere Innenstädte in einem Stopp von Einkaufszentren an Ortsrändern sehen,“ so Scheffknecht. Der wahre „Feind“ des niedergelassenen Handels sei der Online-Handel.