Bei Mahle König geht es wieder aufwärts

Der Rankweiler Motorenkomponenten-Hersteller Mahle König gelangt wieder zu den schwarzen Zahlen zurück. Für heuer wird laut Wirtschaftspresseagentur bei einem leichten Umsatzplus ein „klar positives“ Ergebnis erwartet.

Wie Geschäftsführer Thomas Fessl im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur.com erklärte, habe Mahle König 2016 bei einem Umsatz von rund 45 Millionen Euro zwar das operative Ergebnis gesteigert, allerdings habe es nicht beeinflussbare Veränderungen im Finanzergebnis gegeben, wodurch das Gesamtergebnis belastet worden sei.

Deshalb sei das Unternehmen 2016 beim EGT nur auf eine „rote Null“ gekommen, so Fessl. Allerdings konnten die Verluste relativ gering gehalten werden und seien eine Verbesserung gegenüber den Geschäftsjahren 2015 und insbesondere 2014, als das EGT bei minus 2,5 Millionen Euro lag.

US-Kunde stellt Motorrad-Serie ein

Anfang Jänner 2017 habe der US-Kunde Polaris überraschend mitgeteilt, dass er seine Chopper- und Cruiser-Motorrad-Marke „Victory“ einstellen werde, so Fessl. Mahle König setze mit diesem Bereich seit ein paar Jahren bei konstantem Absatz einen niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Betrag um. Diese Umsätze seien dann von einem auf den anderen Tag weggefallen, so Fessl.

Dennoch sei es Mahle König bislang gelungen, durch mehr Geschäft mit anderen Kunden im Motorrad- und Freizeitbereich diesen Rückgang im ersten Halbjahr 2017 mehr als nur zu kompensieren. Da aber das zweite Halbjahr traditionell bei Mahle König seit Jahren schwächer sei, müsse man mit einer Umsatzdelle in den zweiten sechs Monaten des Jahres rechnen, da hier ja ebenfalls die „Victory“-Umsätze fehlen würden.

Schwarze Zahlen für 2017 geplant

Es bestehe trotzdem die Hoffnung, dass man das Geschäftsvolumen heuer auf 46 Millionen Euro leicht steigern könne. so Fessl. Eine Reihe von internen Effizienz- und Reorganisationsmaßnahmen würden zu greifen beginne, deshalb zeigt sich der Mahle-König-Geschäftsführer zuversichtlich, dass 2017 ein „klar positives Ergebnis“ erzielt werden könne.

Derzeit gute Aussichten für 2018

Für das Geschäftsjahr 2018 habe Mahle König mittlerweile mehrere Neuaufträge von bestehenden Kunden und auch von Neukunden in den Büchern stehen, so Fessl. Der Großteil davon stamme wiederum aus der Freizeitbranche, wo der Serienstart für diverse Produkte anlaufe. Deshalb erwarte man für das nächste Geschäftsjahr eine Entwicklung in Richtung 50 Millionen Euro Jahresumsatz.

Gleichzeitig werde das Unternehmen auch sein Investitionsprogramm insbesondere für den Maschinenpark weiterfahren. So werden heuer und 2018 rund sechs Millionen Euro investiert, unter anderem in eine neue Honmaschine zur Zylinderherstellung.

Elektromotoren derzeit kein Thema

Elektromotoren für Fahrzeuge aller Art ist derzeit kein Thema für Mahle König. „In unseren Branchen wird der Verbrennungsmotor noch auf Jahre hinaus den Takt angeben“, ist Fessl überzeugt. Der Trend werde noch längere Zeit in Richtung noch effizientere Verbrennungsmotoren gehen.

„Aber natürlich beobachten wir die Entwicklungen in der Branche, um rechtzeitig reagieren zu können.“ Allerdings müsste Mahle König für Elektromotoren gänzlich andere Komponenten herstellen als für Verbrennungsmotoren. „Das würde einen grundlegenden Produktwechsel mit sich bringen.“

Deshalb konzentriere sich das Unternehmen gegenwärtig auf sein bisheriges Kerngeschäft und die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen, um sich erfolgreich gegen internationale Konkurrenz behaupten zu können.

Export-Anteil über 50 Prozent

Mahle König entwickelt und produziert Motorenkomponenten wie Kolbenringe, Kolben, Zylinder und Zylinderköpfe sowie Motorbaugruppen für Zwei- und Viertaktmotoren sowie für Diesel- und Gasmotoren.

Diese Bauteile werden zu 80 Prozent in Motoren für die Freizeitbranche verbaut, also etwa für Motorräder, Quads und Bootsmotoren. 20 Prozent gehen in den klassischen Industriebereich. Der Exportanteil liegt weit jenseits der 50-Prozent-Marke.

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