Postpartner auf dem Prüfstand

Vor fast 15 Jahren begann die Post AG mit der großangelegten Schließung von Postämtern. Heute gibt es in Vorarlberg nach Angaben der Post AG gleich viele Poststellen wie vor der Schließung. Über die Qualität gibt es aber unterschiedliche Meinungen.

An der Dichte des Angebots habe sich nichts geändert, sagt David Weichselbaum, Pressesprecher der Post AG. 2001 gab es 66 Geschäftsstellen in Vorarlberg, heute sind es 67. Die meisten davon sind Postpartner. Das Modell habe sich bewährt, sagt Weichselbaum, das würden auch Umfragen und Studien beweisen.

Bei der Gewerkschaft der Postbediensteten hat man eine etwas andere Einschätzung. Von der Anzahl der Geschäftsstellen sei das Post-Netz gleich geblieben, sagt Franz Mähr, Qualität und Angebot hätten sich aber verschlechtert. Finanzdienstleistungen oder Handykauf seien nur in einem echten Postamt möglich.

Aqua Mühle betreibt sieben Postpartner

Sieben Postpartnerschaften betreibt derzeit die Beschäftigungsinitiative Aqua Mühle. Drei mussten mangels Rentabilität geschlossen werden, sagt Geschäftsführer Peter Hämmerle. In Dalaas, Ludesch und Satteins sei die Kundenfrequenz einfach zu gering gewesen. Ein einträgliches Geschäft sei eine Postpartnerschaft aber ohnehin nicht, sagt Hämmerle. Es geht um hochwertige Trainingsarbeitsplätze, die vor allem auch für Arbeitslose aus dem Einzelhandel geeignet seien.

Die Kritik der Gewerkschaft am Postpartnermodell lässt man bei der Post nicht gelten. Es sei vor allem in Verbindung mit zusätzlichen Erwerbsmöglichkeiten wie dem Betrieb eines Tourismusbüros oder einer Apotheke finanziell durchaus interessant.

Schließungswelle vor 15 Jahren

Vor fast 15 Jahren begann die Post AG mit der ersten Etappe der großangelegten Schließung von Postämtern. Als Alternative zu den bis dahin bekannten Postämtern bot der Konzern privaten Unternehmen an, Partner der Post zu werden und als Lebensmittelhändler oder Trafikant postalische Dienstleistungen anzubieten.

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