Behörde prüft Erschießung von Rindern

Nach der Erschießung von zwei Rindern auf der Autobahn bei Dornbirn ist die Bezirkshauptmannschaft Dornbirn am Zug. Die Polizei leitete einen Bericht an die Behörde weiter. Es war nicht der erste Vorfall dieser Art.

Die Polizei musste vergangenen Freitagabend im Bereich der Autobahn in Dornbirn zwei freilaufende Rinder erschießen. Mehrere Tiere sollen laut Augenzeugen auf der Autobahn unterwegs gewesen sein. Für die Autofahrer gab es kein Weiterkommen.

Die Polizei leitete einen Bericht über diesen Vorfall an die Bezirkshauptmannschaft Dornbirn weiter. Die Bezirkshauptmannschaft werde zunächst weitere Ermittlungsergebnisse prüfen, hieß es am Dienstag.

Dann werde entschieden, ob BH oder Staatsanwaltschaft für den Fall zuständig sind und ob überhaupt ein Verfahren gegen den Rinderhalter eingeleitet werde. Ungeklärt ist die Frage, warum Rinder die Autobahn erreichen konnten und ob allenfalls mangelnde Sorgfaltspflicht vorliegen könnte.

Vorfall wiederholt sich

Zu einem ähnlichen Vorfall war es auch vor sechs Jahren gekommen. Damals war ein Jungstier auf die Autobahn bei Dornbirn geraten. Das Tier konnte nicht eingefangen werden und wurde von der Polizei erschossen.

Ein Bauer hatte damals - ebenfalls im Juni - mehrere Jungkühe und Jungstiere verladen. Dabei kamen elf Tiere aus. Der Jungstier hatte einen Wildzaun durchbrochen und sich auf die Autobahn in Fahrtrichtung Deutschland verirrt. Die Polizei versuchte den Stier auf eine Wiese zu treiben. Dabei wurden die Polizisten vom Stier attackiert.

Polizei erschießt zwei Rinder

Am vergangenen Freitag musste die Polizei im Bereich Dornbirn-Süd an der Autobahn erneut zwei freilaufende Rinder erschießen. Wie ein Augenzeuge berichtete, war eine ganze Herde auf der Autobahn von Dornbirn nach Bregenz unterwegs. Etwa 15 bis 20 Rinder sollen es gewesen sein.

Ein Überholen sei für Autofahrer unmöglich gewesen. Offenbar war die Herde beim Verladen ausgekommen und möglicherweise durch ein offenes Gatter auf die Autobahn geraten, berichtet der Augenzeuge. Die Hintergründe sind noch unklar. Ursprünglich sollten die Rinder am Freitag auf die Alpe gebracht werden.

Autobahn und Wiese

ORF

Rinder auf der Autobahn unterwegs.

Rind mit Dienstpistole erlegt

Eines der Tiere floh am Freitag auf der Fahrbahn Richtung Hohenems. Nach rund 500 Metern konnte das Rind laut Polizei zunächst auf dem Grünstreifen gestoppt werden. Beim Versuch das Tier durch eine Zaunöffnung vom Grünstreifen zu treiben, war es laut Polizei äußerst aggressiv auf den Besitzer und einen Helfer zugerannt. Da das Rind zu gefährlich gewesen sei, wurde es von einem Polizisten durch einen gezielten Schuss erlegt, hieß es.

Ein zweites Rind brach sich auf der Flucht durch einen Sprung in einen Graben beide Vorderläufe und musste ebenfalls erschossen werden. Es wurden durch den Schusswaffengebrauch keine Personen gefährdet oder verletzt, so die Polizei.