Freundinnen genötigt und bedroht: 10 Jahre Haft

Weil er zwei Freundinnen jahrelang einem Martyrium unterzogen haben soll, ist ein 55-jähriger Mann am Donnerstag am Landesgericht Feldkirch zur Höchststrafe von zehn Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann ist 21-fach vorbestraft.

Das Hauptopfer gab laut der „Neuen Vorarlberger Tageszeitung“ an, der Angeklagte habe sie einmal zu vergewaltigen versucht, als er betrunken gewesen sei. Sie haben ihn zudem mehrmals und gegen ihren Willen sexuell befriedigen müssen, weil er gedroht habe, sie andernfalls zu vergewaltigen. Geld soll der 55-Jährige ebenfalls erpresst haben - sonst werde er sie töten. Das Gericht ging von mehreren hundert Euro aus.

Auch einer weiteren Freundin soll der Mann gedroht haben. Demnach hielt er ihr ein Messer an den Hals und drohte, ihr die Kehle durchzuschneiden, sollte sie die Wohnung verlassen. Nach der Trennung habe er sie außerdem einen Monat lang gestalkt.

21 einschlägige Vorstrafen

Das Gericht glaubte den beiden Frauen. Etwa vier Jahre lang seien sie terrorisiert und ausgenutzt worden. Schuldig gesprochen wurde der 55-Jährige letztlich wegen versuchter Vergewaltigung, geschlechtlicher Nötigung, schwerer Erpressung, schwerer Nötigung, gefährlicher Drohung, Hausfriedensbruch und beharrlicher Verfolgung.

Nach 21 einschlägigen Vorstrafen sei dem Schöffensenat nichts anderes übrig geblieben, als die Höchststrafe zu verhängen, sagte der Richter in der Urteilsbegründung. Den beiden Frauen wurde ein Teilschmerzensgeld in Höhe von 5.000 Euro bzw. 3.400 Euro zugesprochen. Der Angeklagte, der Freisprüche beantragt hatte, meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. Das Urteil ist damit nicht rechtskräftig.