„Hartz IV“ in Österreich? Gewerkschaft alarmiert

ÖVP-Finanzminister Hansjörg Schelling hat durchrechnen lassen, was die Einführung eines „Hartz IV“-Systems in Österreich bringen würde. Der ÖGB Vorarlberg ist alarmiert und lud am Mittwoch zur Pressekonferenz.

In Deutschland bekommt man das Arbeitslosengeld nur ein Jahr. Dann fällt man unter „Hartz IV“ und kriegt deutlich weniger überwiesen. Für diejenigen, die zuvor einen gut bezahlten Job hatten, ist das ein krasser Absturz, wie Josef Riedinger, ehemaliger „Hartz-IV“-Bezieher aus Deutschland, bei der Pressekonferenz am Mittwoch erzählte.

„Die Endphase ist, dass jemand, wenn er schon frühzeitig immer wieder mal mit diesem ‚Hartz‘-System Bekanntschaft macht, natürlich auch in die Altersarmut reinstolpert“, so Riedinger. Wegen „Hartz IV“ ist der Druck außerdem hoch, Jobs anzunehmen. Manfred Heeb von der deutschen Gewerkschaft ver.di räumte ein, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland stark gesunken ist. Dafür habe das Land aber einen hohen Preis gezahlt.

Loacker: „Glaube diesen Herrschaften nicht alles“

In Österreich gibt es noch keinen Plan zur Einführung eines ähnlichen Systems wie „Hartz IV“. Trotzdem ist ÖGB-Landeschef Norbert Loacker alarmiert. „Erstens ist mein Vertrauen in gewisse Spitzenpolitiker nach Erfahrung der letzten Jahre nicht so, dass ich diesen Herrschaften alles glaube“, begründete Loacker seinen Vorstoß. Bedeutung maß er auch dem Umstand bei, dass Schelling die Berechnung in Auftrag gegeben und viel Geld dafür bezahlt habe.