Mehr Fälle für die Familiengerichtshilfe
In gut zwei Dritteln aller Verfahren, in denen die Familiengerichtshilfe aktiv war, ging es um das Kontaktrecht der betroffenen Personen. Ein Viertel der Aufträge betraf Obsorge-Verfahren. Die Haupttätigkeit der Familiengerichtshilfe stellt in diesen Verfahren das sogenannte Clearing dar. Dieses macht laut Jakob Wohlfarter, Bereichsleiter am Oberlandes-Gericht Innsbruck, mehr als die Hälfte aller Unterstützungs-Leistungen für die Gerichte aus. Beim Clearing wird versucht, mit den Eltern gemeinsam eine Vereinbarung zu erarbeiten, die diese dann auch unterschreiben und sich genehmigen lassen können. Sie können etwa Vereinbarungen über die hauptsächliche Betreuung betreffen.
Rückmeldungen positiv
Neben dem Clearing gehören auch die Besuchsmittlung, die spezifische Erhebung und die fachliche Stellungnahme zu den Aufgaben der Familiengerichtshilfe. Das Team in Feldkirch umfasst derzeit elf Mitarbeiter und hat sich seit der Einführung vor vier Jahren gut entwickelt, sagt Wohlfarter. Es sei erfreulich, dass sowohl aus teaminternen Rückmeldungen als auch aus den Rückmeldungen der Richter eine hohe Akzeptanz ersichtlich sei. Die meisten Vorarlberger Gerichte würden die Familiengerichtshilfe offenbar gerne beauftragen.
Familiengerichtshilfe
Wenn eine Trennung oder ein Sorgerechts-Streit vor dem Familiengericht landet, können die Richter die Unterstützung von Fachkräften beantragen. Sozialarbeiter, Psychologen und Pädagogen bilden das Team der Familiengerichtshilfe. Die Familiengerichtshilfe wird von den Richtern beauftragt, sie wird nicht von selbst aktiv.
Aufträge von 98 Prozent der Richter
Das bestätigt auch eine bundesweite Umfrage des Justiz-Ministeriums. Demnach haben 98 Prozent der befragten Richter im vergangenen Jahr die Unterstützung der Familiengerichtshilfe angefordert. Aus Feldkirch gab es vergangens Jahr 236 Aufträge. Vor einem Jahr wurde in Vorarlberg auch der Bereich der Jugendgerichtshilfe übernommen. Seitdem wurden dort rund 110 Fälle bearbeitet.