Inkontinenz immer besser behandelbar

90 Prozent aller Frauen, die an Inkontinenz leiden, können von dem Leiden befreit werden, sagt Primar Burghard Abendstein vom LKH Feldkirch. Bei einer Fachtagung wurde dort am Freitag eine neue Methode vorgestellt. Wichtig ist laut Abendstein auch die Vorbeugung.

Bei der Tagung wurde die sogenannte Integralmethode am Beckenboden demonstriert - per Liveübertragung aus dem Operationssaal: Wenn Harnblase und Gebärmutter sich senken, hilft ein Netz aus Polypropylen, das sich nach wenigen Monaten beinahe auflöst. Dadurch werden die Funktionen des Beckenbodens verbessert, die Gebärmutter muss nicht, wie früher üblich, entfernt werden, sagt Abendstein.

Das erklärt auch der Erfinder der Integral-Methode, Pep Petros von der Universität Sydney: „Wenn man die Bänder repariert, dann können die Muskeln arbeiten wie vorher, können Gebärmutter, Harnröhre und den Darmausgang halten. So kann auch die Stuhlinkontinenz geheilt werden.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Fachtagung in Feldkirch

Im Beitrag von Theresia Bilgeri sehen Sie Burghard Abenstein, Pep Petros und eine Betroffene.

Rund 200 Operationen im Jahr

200 Operationen werden in Feldkirch jährlich durchgeführt, Tendenz steigend. Für viele Frauen geht nach der Behandlung ein Leidensweg zu Ende. Jede fünfte Frau über 50 Jahren leidet an Inkontinenz, das heißt unfreiwilligem Harnverlust etwa beim Lachen, Husten oder Springen. Abendstein appelliert auch an die Frauen, bereits präventiv Beckenbodentraining zu machen.