Supermarkt: Einkauf ohne Verpackung undenkbar

In Vorarlberg werden bereits in einigen - meist kleineren - Geschäften Lebensmittel ohne Verpackung angeboten. Aus Sicht der Wirtschaftskammer ist die Umsetzung dieses Systems in großen Supermärkten aber nicht denkbar.

Offene Ware könne in großen Supermärkten nur im Obst- und Gemüsebereich sowie an der Brot-, Fleisch- oder Käsetheke angeboten werden, heißt es aus der Wirtschaftskammer. Alles andere wäre unverantwortlich, sagt Julius Moosbrugger, Fachgruppengeschäftsführer der Sparte Lebensmittelhandel.

„Eine verpackte Ware, die der Kunde selbst entnehmen kann, in die Hand nimmt, muss natürlich geschützt sein vor Verkeimungen“, so Moosbrugger. Außerdem müsse die Ware auch auf dem Transportweg vor Verunreinigungen oder Erschütterungen geschützt werden.

Waren müssen beschriftet sein

Zudem müssen die angebotenen Produkte laut Moosbrugger unbedingt deklariert werden. „Diese Kennzeichnungen der Waren - sei es von der Füllmenge über das Gewicht bis hin zu Allergenkennzeichnungen - müssen natürlich auch irgendwo aufgedruckt werden können. Also auch hier braucht man Verpackung“, betont der Fachgruppengeschäftsführer.

Der Kostenfaktor spiele ebenfalls eine Rolle. Offene Ware ist laut Moosbrugger aufgrund des Arbeitsaufwandes, Beratungs- und Pflegaufwandes teurer als verpackte Ware, die von den Kunden nur aus dem Regal entnommen werden muss.

Verkeimung durch mitgebrachte Behältnisse

Von dem Trend, dass die Kunden ihre eigenen Behältnisse mitbringen, um dort die Ware verpacken zu lassen, hält Moosbrugger nichts. Das sei vielmehr strikt abzulehnen, weil es für die Mitarbeiter in den Supermärkten nicht auf den ersten Blick ersichtlich sei, ob das vom Kunden mitgebrachte Behältnis sauber sei oder nicht. Allein aus diesem Grund kommt man laut Moosbrugger um die Verpackung - auch an offenen Theken - nicht herum. Das Risiko der Verkeimung sei einfach zu groß.

Plastikfreies Leben: Weg mit dem Müll

Ein Selbstversuch der Familie Amann wurde nach zwei Jahren zum Alltag. Die Familie macht Pflege- und Putzmittel selber.

Satteinserin lebt seit zwei Jahren ohne Plastik

Corinna Amann aus Satteins versucht seit zwei Jahren ohne Plastik zu leben. Dazu geht sie unter anderem in verpackungsfreien Geschäften einkaufen. Auf ihrem Blog gibt sie Tipps zum plastikfreien Leben und verrät Rezepte, mit denen sich Produkte des täglichen Bedarfs - wie Zahnpasta oder Deos - selber herstellen lassen.