Vorarlberg 2050: Wo bleibt der Bergkäse?

Die beiden Unternehmens- und Entwicklungsberater Wolfgang Herburger und Siegfried Steininger beschäftigen sich in ihrem Buch mit der Zukunft Vorarlbergs im Jahr 2050. Ob der Bergkäse überlebt ist für sie keine Frage des Geschmacks, sondern eine Angelegenheit von Kooperationen.

Laut einer aktuellen Studie sind die Vorarlberger heute die glücklichsten Österreicher. Auch der Wirtschaft geht es gut. Einer Wirtschaftsstudie zufolge zählt die Vierländerregion zu den Top-Regionen Europas. Dennoch heißt es: Aufpassen, denn die Zukunft sollte man keinesfalls verschlafen, meinen die beiden Unternehmens- und Entwicklungsberater Wolfgang Herburger und Siegfried Steininger. Sie analysieren in ihrem Buch die Entwicklung des Landes und zeigen auf, wie Vorarlberg im Jahr 2050 dastehen könnte.

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Wolfgang Herburger und Siegfried Steininger analysieren in ihrem Buch „Die Zukunft Vorarlbergs“ die Entwicklung des Landes und zeigen auf, was im Jahr 2050 sein könnte.

Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie

Der Vorarlberger Bergkäse ist ein Symbol für die Zukunft der Landwirtschaft: Er wird nur überleben, wenn er als ein gemeinsames Markenprodukt global vertrieben wird, meinen die Autoren. Dazu bedürfe es auch der Kooperation mit größeren Betrieben der Lebensmittelindustrie.

Buchtitel

ORF

Ausbildung vernachlässigt wichtige Bereiche

Generell werde die Wirtschaft ohne größere Innovationsbereitschaft nicht überleben. Das betreffe die Produkte ebenso wie die internationale Vermarktung. Das gelte für Industriebetriebe genauso wie für Handwerk und Gewerbe. Gerade im Forschungsbereich oder etwa auf dem Gebiet von Biotechnologie und Medizintechnik lägen die Zukunftschancen. Diese Bereiche würden aber in Vorarlberg derzeit auch in der Ausbildung weitgehend brachliegen.

Tourismus und Vernetzung im Verkehr

Der Tourismus werde auch in Zukunft eine große Rolle spielen. Dort müsse man sich aber noch klarer auf dem Weltmarkt positionieren - beispielsweise mit einer Skiregion „Arlberg“, die auch das Montafon umfasse und miteinander verbunden sei. Chancen sehen die Buchautoren auch in der Zukunft der Mobilität: Wo nicht mehr der Verkauf von Fahrzeugen, sondern die Entwicklung von vernetzten Systemen im Mittelpunkt stehen würden.

Parteien verlieren an Bedeutung

Große Veränderungen wird es auch in der Politik geben: Die Parteien verlieren an Macht und Einfluß, zivilgesellschaftliches Engagement und Partikularinteressen werden noch wichtiger als heute. Und schließlich nehmen die Autoren auch die Bildungslandschaft ins Visier: Die sei hoffnungslos veraltet und werde sich wohl in Richtung lebenslanges Lernen mit einem individuellen Bildungskonto entwickeln, das nach Bedarf genützt werden kann.