Projekt „Sicher vermieten“ startet landesweit

Das Projekt „Sicher vermieten“ startet nach einem Pilotversuch in Dornbirn nun landesweit. Bei der Eigentümervereinigung zeigt man sich zufrieden, manch ein Bürgermeister sieht aber noch Schönheitsfehler. Beim Mietpreis wurde bereits nachgebessert.

Seit eineinhalb Jahren wird das „Sichere vermieten“ in Dornbirn mit dem Ziel angeboten, leerstehende Wohnungen günstig auf den Markt zu bringen. Die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Vogewosi übernimmt die Verwaltung, das Land haftet bei Schäden - und der Vermieter bekommt dafür eine etwas geringere Miete.

Schon der Pilotversuch in Dornbirn ist zäh angelaufen, jetzt startet das Projekt landesweit. In den betroffenen Gemeinden soll es ab Juni Ansprechpartner geben. Beim Mietpreis hat man nachgebessert: 6,08 Euro pro Quadratmeter netto zahlt der Mieter in Gemeinden unter 10.000 Einwohnern, darüber sind es 7,07 Euro.

Nur Schätzungen über Leerstand

Gemeinden wie Lustenau und Hohenems gelten als ideal für das Projekt: Es gibt viele alte und große Gebäude, die man adaptieren müsste. Denn es sind nicht die modernen Anlegerwohnungen, die keine Mieter finden. Wie groß der Leerstand etwa in Hohenems ist, ist nicht klar, wie überall im Land gibt es nur Schätzungen.

Laut Bürgermeister Dieter Egger (FPÖ) will die Stadt Hohenems die Eigentümer stärker begleiten und ein Netzwerk an Beratung anbieten - mit Architekten, Steuerberatern und Maklern, aber auch für die Finanzberatung bei einer Umbaumaßnahme. Das Ziel: Wohnungseinheiten auf den Markt bringen, die auch nutzbar sind. Laut Egger ist die Stadt derzeit dabei, die Netzwerkpartner zu suchen - „Ziel ist es, bis Herbst so etwas auf die Füße zu stellen“, so Egger.

Dornbirn: Nur wenige Wohnungen vermittelt

Allein in Dornbirn ging man ursprünglich von 1.500 leerstehenden Wohnungen aus, schlussendlich sind durch das Projekt nur ein paar Wohnungen auf den Markt gekommen. Wenn man eine reale Auswirkung auf den Markt haben wolle, dann brauche es deutlich mehr Wohnungen, sagt Markus Hagen, der Präsident der Vorarlberger Eigentümervereinigung. Aber auch wenn es nur acht Personen seien, die auf diese Weise unterkommen, bedeute das, dass man sich den Bau einer Wohnanlage erspart habe.

Egger sieht Schönheitsfehler beim Mietvertrag

Das Projekt habe allerdings noch Schönheitsfehler, sagt der Hohenemser Bürgermeister Egger. „Der ursprüngliche Gedanke war der richtige, nämlich dass es ein direktes Mietverhältnis zwischen dem Vermieter und der Vogewosi gibt - und damit die Frage des Mietrechts auf einer sicheren Ebene ist.“ Das sei aber so nicht gelungen, nun gebe es eine direkte Partnerschaft zwischen dem Vermieter und dem Mieter. „Das wird einige davon abhalten, das Modell anzunehmen“, befürchtet Egger.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Im „Vorarlberg heute“-Beitrag zu Wort kommen: Bürgermeister Dieter Egger (Hohenems) und Markus Hagen (Präsident der Eigentümervereinigung).

Link: