Drei Rotkreuz-Mitarbeiter ausgeschlossen

Das Rote Kreuz hat drei Mitarbeiter ausgeschlossen. Sie werden verdächtigt, unerlaubterweise in geheime EDV-Daten eingedrungen zu sein. Auch die Staatsanwaltschaft wird mit der Causa befasst.

Laut einem Bericht der „Vorarlberger Nachrichten“ (Freitagausgabe) sind die drei Funktionäre schon am 2. Mai aus dem Roten Kreuz ausgeschlossen worden. Ihnen wird vorgeworfen, sämtliche E-Mail-Adressen und Passwörter der Rotkreuz-Mitarbeiter geknackt zu haben. In einer Nachtaktion habe sich ein Funktionär mit seiner Zugangsberechtigung in einen Server eingeloggt und ihn ausgelesen. Wie sich später herausgestellt habe, seien zwei weitere Mitarbeiter an der Aktion beteiligt gewesen.

Gozzi: Kein Zugriff auf Patientendaten

Die Männer legten demnach einen anonymen Benutzer an, über den sie einen Tag später nochmals zugriffen. Beim dritten Zugriff seien sie mithilfe einer Fangschaltung entlarvt worden. „Von den ersten Versuchen des unerlaubten Zugangs bis zur Feststellung der verwendeten IP-Adressen und damit der Verursacher sind gerade einmal zwölf Stunden vergangen - eine vorbildliche Leistung unserer EDV-Verantwortlichen“, teilte Geschäftsführer Roland Gozzi am Freitag in einer Aussendung mit.

Danach habe man umfangreiche Kontrollen durchführen, Passwörter ändern und den Server neu aufsetzen müssen. Dass die Männer auch in Patienten- oder Spenderdaten vorgedrungen seien, könne „zu 99 Prozent“ ausgeschlossen werden, so Gozzi. Trotzdem würde ein externer EDV-Spezialist das System nochmals auf Trojaner u.ä. überprüfen. Die Geschäftsleitung soll bei der Staatsanwaltschaft jetzt eine Sachverhaltsdarstellung einbringen.