Oma-Revolte: Demonstration für faire Pensionen

In Bregenz haben am Freitag zahlreiche Mütter und Großmütter für eine gerechte Pension demonstriert. Denn vielfach müssen Frauen auch noch im hohen Alter arbeiten, weil sie keine Pension, oder nur geringe Ausgleichszulagen erhalten.

Sie galten bisher nicht als „Revoluzzer“: Frauen, die in einer Zeit ihre Kinder zur Welt gebracht haben, als es noch kein Karenzgeld und keine Familienbeihilfe gab. Freitagnachmittag haben diese Mütter in Bregenz jedoch erstmals demonstriert, um auf ihre Situation aufmerksam und sich für faire Pensionen stark zu machen.

Federführend war Gertraud Burtscher. Sie ist 74 Jahre alt, Juristin und Mutter von sieben Kindern. Burtscher ist jedoch immer noch berufstätig, so stünde ihr lediglich eine Mindestpension zur Verfügung. 80.000 Euro habe sie in ihren elf Berufsjahren in das System einbezahlt, davon habe sie jetzt nichts. 6.000 Frauen im Alter von über 60 Jahren haben in Vorarlberg keine eigene Pension. Aber auch mit einer niedrigen Pension mit Ausgleichszulage macht man keine großen Sprünge, erklärt Burtscher.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Oma-Demo in Bregenz

Mütter und Großmütter fordern eine gerechte Pension für Frauen, die Kinder aufgezogen haben.

Hinter der mehrfach geforderten Herdprämie stehen dann doch nicht alle. So vertreten die Neos die Ansicht, dass Frauen vor allem auf eigenen Füßen stehen sollten, unabhängig vom Partner und vor allem unabhängig vom Staat, sagt Martina Pointner. An die Bundesregierung geht nun ein Katalog mit der Forderung für eine gerechte Berechnung der Kindererziehungszeiten für Mütter aller Generationen.

Unterstützung kommt von den ÖVP-Frauen

Unerstützung erhalten die Mütter von den ÖVP-Frauen. So will die ÖVP-Abgeordnete Martina Rüscher einen gemeinsamen Landtagsantrag vorschlagen, in dem vom Bund eine beitragsunabhängige Leistung als Ausgleich gefordert wird.

Rüscher will mit den anderen Fraktionen unmittelbar Gespräche führen, wie eine solche gemeinsame Initiative konkret aussehen kann. Unter anderem wird im Antragstext auch eine langjährige Forderung von Frauen- und Seniorenvertretern aufgegriffen, so Rüscher, die Familien, deren Kinder in kürzeren Abständen als vier Jahre geboren werden, benachteiligt.