Polizei forscht 19-jährigen Seriensextäter aus

Die Polizei hat einen 19-Jährigen ausgeforscht, der für eine Serie von geschlechtlichen Nötigungen in Dornbirn verantwortlich sein soll. Im Zeitraum von Juli 2015 bis Mai 2017 waren elf Frauen seine Opfer.

Die betroffenen Frauen im Alter von 16 bis 33 Jahren wurden laut Polizei vom Täter wahllos ausgesucht. Sie waren in den Nacht- oder frühen Morgenstunden alleine in Dornbirn zu Fuß auf der Straße unterwegs und wurden dann vom mutmaßlichen Täter attackiert.

Der Beschuldigte, der sein Gesicht immer mit einem Tuch verhüllt hatte, soll die Frauen festgehalten und sie im Intimbereich berührt haben. Bei allen Taten ließ er nach heftiger Gegenwehr und lauten Schreien der Frauen von seinen Opfern ab. Die Frauen sind laut Polizei körperlich nicht verletzt worden, sind aber nach den traumatischen Erlebnissen psychisch stark belastet.

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Einen großen Ermittlungserfolg meldet die Polizei Dornbirn: sie konnte einen mutamßlichen Serientäter ausforschen. Vor gut einer Woche klickten die Handschellen.

Umfangreiche Überwachungen führten zum Erfolg

Aufgrund der Aussagen der Opfer konnte davon ausgegangen werden, dass der Täter die Frauen vom Bahnhof Dornbirn-Schoren aus verfolgte. In den frühen Morgenstunden am Samstag wurden Polizisten auf einen Mann aufmerksam, der von einem Wohnblock aus den Bahnsteig beobachtete. Als sich die Beamten näherten, flüchtete der Unbekannte. Er konnte wenige Zeit später gefasst werden. Über 100 Personen wurden im Zuge der umfassenden Ermittlungsarbeiten kontrolliert.

Der Dornbirner ist geständig, als Motiv gab er sexuelles Verlangen an. Er wurde in die Justizanstalt Feldkirch gebracht. Er wird wegen des Verdachts der elffachen geschlechtlichen Nötigung angezeigt. Der letzte Fall ereignete sich Anfang Mai, als eine 17-Jährige in einem Stiegenhaus sexuell belästigt worden war - mehr dazu in Sexuelle Belästigung in Dornbirn: Serientäter?

Präventionsmaßnahmen: Bemerkbar machen

Grundsätzlich sollte man immer, wenn man ein schlechtes Gefühl hat, sich verfolgt fühlt oder meint, dass irgendetwas nicht stimmt, als erstes die Polizei informieren, sagt Polizeiinspektor Philipp Stadler. In diesem Fall gilt, so früh wie möglich anzurufen, auch auf die Gefahr hin, dass sich die Situation schnell aufklärt und ein Irrtum war. Die Polizei hilft in diesen Fällen gerne, hier gilt, lieber einmal zu viel ausrücken, als zu wenig, sagt Stadler.

Im Falle eines Übergriffes sollen sich die Betroffenen unbedingt lautstark bemerkbar machen, beispielsweise durch schreien. Passanten könnten dadurch aufmerksam werden und einschreiten beziehungsweise Hilfe holen. Zudem soll man sich entschieden und vehement zur Wehr setzen. Aus den bisherigen Erfahrungen der Beamten ist laut Stadler klar erkennbar, die Täter lassen vom Opfer früher ab, wenn Gegenwehr im Spiel ist. Grundsätzlich seien derartige Delikte, wie in diesem Fall, jedoch eine große Ausnahmeerscheinung, so würden sich die Täter und Opfer bei Gewalt- oder Sexualdelikten meist zumindest flüchtig kennen.