Frostschäden: Bauern rüsten auf

Die Frostschäden beim Obst haben heuer über weite Strecken für einen Totalausfall der Ernte gesorgt. Große Obstbauern überlegen jetzt in kostspielige Anlagen zu investieren um Frostschäden künftig vermeiden zu können.

Viele Obstbauern denken derzeit darüber nach, Frostberegnungs-Anlagen anzuschaffen, um Frostschäden künftig verhindern zu können. Eine gute Idee, meint Ulrich Höfert von der Landwirtschaftskammer, vor allem unter dem Aspekt, dass künftig jedes Jahr im Spätfrühling mit Frost zu rechnen ist.

Anlagen sind sehr teuer

Jedoch sind derartige Anlagen laut Höfert sehr kostspielig. Zudem müssen die Obstbauern genau überlegen, woher sie das Wasser nehmen, da die Anlagen sehr viel Wasser benötigen. Laut Jens Blum, dem Sprecher der Erwerbsbauern, kostet eine derartige Frostberegnungs-Anlage zwischen 150.000 und 200.000 Euro.

In manchen Gebieten ist jedoch eine Frostberegnungs-Anlage nicht umsetzbar, da schlichtweg das Wasser fehlt, wie beispielsweise in Fraxern. Hier gehen die Überlegungen in Richtung Überdachung, erklärt Bertram Nachbaur vom Obst- und Gartenbauverein in Frastanz.

Frostschäden: Land springt ein

Viele Obstbauern haben aufgrund der frühen Blüte und dem Frost mit einen Totalausfall zu rechnen. Die Landesregierung wird helfen.

Frostversicherung nicht für alle Pflanzen möglich

Seit heuer gibt es auch die Möglichkeit, eine Frostversicherung abzuschließen. Jedoch sei diese nur in Kombination mit einer Hagelversicherung möglich. Das sei jedoch nicht für alle Obstbauern sinnvoll, sagt Höfert. Manche Pflanzen, wie beispielsweise die Kirschen in Fraxern, seien zudem gar nicht versicherbar.

Die Landesregierung will nun bei den Ausfällen und bei neuen Investitionen finanziell einspringen, sagt der zuständige Landesrat, Erich Schwärzler (ÖVP). Bei Bränden werde den Feuerwehren das Wasser zur Verfügung gestellt, so soll es künftig auch bei Katastrophenfällen in der Landwirtschaft sein. Zudem werde es künftig Förderprogramme geben, durch die die Bauern bei der Finanzierung der Beregnungsanlagen unterstützt werden, verspricht Schwärzler. Nun müsse nur mehr verhandelt werden, wie die Richtlinien des Bundes und der EU künftig auszulegen sind.

Ernteausfälle enorm

Zwischen 80 und 90 Prozent der Blüten im Obstanbau sind erfroren, wie beispielsweise auf dem Wiesenhof in Höchst. Mit einer Ernte sei heuer nicht zu rechnen, sagt Blum: „Das heißt, dass wir jetzt eineinhalb Jahre kein Einkommen haben“. Das selbe Bild in Fraxern - Kirschen wird es heuer kaum geben. Und zwar schon das zweite Jahr. Vergangenen Sommer war die Kirschessigfliege verantwortlich für den Ausfall. Auch die Nachblüher seien kaputt, erklärt Nachbaur - mehr dazu in: Erhebliche Frostschäden - teilweise Totalausfall.