Kurz: Amt des ÖVP-Obmanns „nicht so attraktiv“

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) ist auf Vorarlberg-Besuch. Dass die Motivation der Bundesregierung zur weiteren Zusammenarbeit auf einem neuen Tiefpunkt scheint, sieht er derzeit nicht als Gefahr für die Koalition. Das Amt des ÖVP-Obmanns sei „nicht so attraktiv“, so Kurz.

Vorwürfe der SPÖ, wonach er der Urheber des Streits in der Koalition sei, wies Kurz zurück. „Ich beteilige mich nicht an dem Theater, das da derzeit herrscht. Ich werde täglich von der SPÖ angegriffen und versuche, mich dadurch auch nicht beeindrucken zu lassen, sondern meine Sacharbeit voranzutreiben“, so Kurz gegenüber dem ORF Vorarlberg. Er sei froh, dass das funktioniere. So habe man etwa am Montag im Ausschuss mit Unterstützung der SPÖ das Integrationsgesetz beschließen können.

Das Interview zum Nachhören

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Das Gespräch mit Sebastian Kurz führte ORF-Redakteur Andreas Feiertag.

Von vorgezogenen Neuwahlen im Herbst „gehe er nicht aus“, die Entscheidung träfen Bundeskanzler, Vizekanzler und Parlament, so der Außenminister kurz und bündig. Gerüchte, dass ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner am Montag aufgrund parteiinterner Querschüsse mit seinem Rücktritt gedroht haben soll, seien tatsächlich nur Gerüchte, erklärt Kurz: „Ich war gestern in Wien, ich war gestern in den Sitzungen, ich hab keine Rücktrittsdrohung von ihm gehört.“

„Job des ÖVP-Obmanns nicht so attraktiv“

Immer wieder wird Kurz als möglicher Mitterlehner-Nachfolger gehandelt. Er selbst meint dazu: „Ich glaube nicht, dass das so attraktiv ist, den Job des ÖVP-Parteiobmanns anzustreben.“ Er sei mit seinem Ministeramt mehr als ausgelastet und versuche, seine Arbeit gut zu machen - „mit den ständigen Anpatzversuchen und auch Unterstellungen der SPÖ, mit denen beschäftige ich mich nicht.“

Die Frage, ob er die ÖVP im derzeitigen Zustand überhaupt übernehmen wollen würde, stelle sich gar nicht: „Reinhold Mitterlehner ist der Parteiobmann, und das ist alles, was es dazu zu sagen gibt.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Veranstaltung vor Schülern

Bruno Schratzer hat mit Sebastian Kurz gesprochen und auch seine Veranstaltung vor Vorarlberger Schülern besucht.

Veranstaltung sorgte vorab für Aufregung

Am Abend wird Kurz bei jener Schüler-Veranstaltung in Feldkirch zu Gast sein, die vor kurzem wegen einer Empfehlung des Landesschulrats zur Freistellung von Schülern für Aufregung gesorgt hat - mehr dazu in Schulfrei für Polit-Diskussion: Debatte geht weiter.