Embryonen-Verwechslung ausgeschlossen?

Angesichts jüngster Vorwürfe gegen ein Bregenzer Fortpflanzungsinstitut stellt sich die Frage nach der Sicherheit in solchen Institutionen. Im Kinderwunschzentrums des LKH Feldkirch beruhigt man: Eine Verwechslung sei ausgeschlossen.

Die Geschichte erhitzt seit Tagen die Gemüter: In zwei Fällen sollen im Institut von Fortpflanzungsmediziner Herbert Zech Fehler passiert sein. Diesen Vorwurf erhob vergangene Woche Kristina V., die als Embryo vertauscht worden sein soll. Wie sich zuletzt herausstellte, sei auch ihre Schwester nicht die genetische Tochter ihres gemeinsamen Vaters. Stellt sich die Frage: Wie steht es mit der Sicherheit in solchen Einrichtungen?

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Wie sicher sind Fortpflanzungskliniken?

Im Kinderwunschzentrum des LKH Feldkirch wird eine lückenlose Dokumentation betrieben, um Embryonen-Verwechslungen zu vermeiden.

Auch im Labor des Kinderwunschzentrums am Landeskrankenhaus Feldkirch werden täglich vier bis fünf Punktionen - also Befruchtungen von Eizellen - durchgeführt. Um eine Verwechslung auszuschließen, wird jede Petrischale, jedes Zentrifugenröhrchen mit Samen, Eizellen und Embryonen mit dem Strichcode der genetischen Eltern versehen. Das Paar wird bereits bei der Aufnahme ins Krankenhaus registriert.

Lückenlose Dokumentation

Die Dokumentation ist lückenlos, wird versichert. Ein Restrisiko bleibe nicht, sagt Norbert Loacker, der Leiter der Kinderwunschzentrums: „Man kann heute sagen, dass durch unsere Sicherheitsstandards, die seit Jahren gut funktionieren, dieses Risiko auf null heruntergeschraubt wurde und dass sich das Paar ganz sicher sein kann, dass eine Verwechslung diesbezüglich nicht stattfindet.“

500 künstliche Befruchtungen pro Jahr

500 künstliche Befruchtungen werden pro Jahr durchgeführt, die Erfolgsquote ist groß. 250 Kinder kommen pro Jahr auf die Welt, die hier im Reagenzglas gezeugt wurden. Das Labor ist nach internationalen Standards zertifiziert und wird alle zwei Jahre überprüft. Die Urangst vieler Eltern, dass trotzdem eine Verwechslung passieren könnte, bleibt auch trotzdem.

„Es gibt hier keine Lücke“, versichert Loacker. Man sei in ein Sicherheitssystem eingebettet, das alle Patienten betreffe, die das Krankenhaus betreten. Hier würden die höchsten Anforderungen gelten. Die Angst der Patienten versteht Loacker: „Und wir können dem Patienten diese hundertprozentige Sicherheit sicher geben.“

Befruchtete Zellen werden vernichtet

Pro Paar werden durchschnittlich zehn Eizellen befruchtet, die Embryonen werden tiefgefroren. Sind nach der Behandlung noch befruchtete Eizellen übrig, müssen sie übrigens nach zehn Jahren mit Wissen der Eltern vernichtet werden.