Chronisch kranke Kinder - was tun im Schulalltag?

Im Umgang mit chronisch kranken Kindern an Schulen fordert Pflichtschulinspektor Christian Kompatscher eine klare Regelung des Schulärztesystems. Von einem medizinischen Grundkurs für Lehrer in diesem Zusammenhang hält Kompatscher aber nichts.

In Österreich leidet jedes fünfte Kind an einer chronischen Erkrankung. Für Vorarlberg heißt das, dass von rund 48.000 Pflichtschülern etwa 9.600 betroffen sind. In diesen Fällen würden individuelle Lösungen gesucht, sagt Kompatscher. Übernimmt ein Lehrer die medizinische Versorgung chronisch kranker Schüler, muss er von einem Arzt eingewiesen werden, und die Eltern müssen einverstanden sein, so Kompatscher. Es habe aber auch schon Fälle gegeben, wo die mobile Hauskrankenpflege diese Versorgung übernommen habe.

„Zu großes Spektrum an Erkrankungen“

Die Bundesvolksanwaltschaft fordert aber, dass zukünftige Lehrer schon in der Ausbildung verpflichtend auch einen medizinischen Grundkurs absolvieren müssen. Von einer solchen medizinischen Zusatzausbildung hält Kompatscher nichts. Dafür sei das Spektrum an chronischen Erkrankungen viel zu groß.

Reform des Schulärztesystems gefordert

Kompatscher fordert aber eine Reform des Schulärztesystems. Darin müsste seiner Ansicht nach auch verankert sein, wie oft und wie lange die Schulärzte an den Schulen anwesend sein müssen. Das wäre aus seiner Sicht auch eine Möglichkeit, chronisch kranke Kinder im Schulalltag medizinisch zu versorgen.