Hunderte Liter Milch schweben übers Achtal
Der Tag beginnt früh für Bauer Robert Troy aus Egg: Punkt 5.00 Uhr ist Arbeitsbeginn - sieben Tage die Woche. 16 Kühe warten darauf, gefüttert und vor allem gemolken zu werden. Die Zeit drängt, denn die Milch muss rasch zur Sennerei auf der anderen Talseite. Da dort nach alter Tradition gesennt wird, darf die Milch nicht auskühlen - sie muss für einen optimalen Käse noch warm angeliefert werden.
ORF
Milch schwebt über die Bregenzerach
Es ist noch dunkel, wenn sich die vier Milchlieferanten aus der Parzelle Messmerreuthe in ihrer Seilbahnstation treffen - jeder mit seinen Milchkannen. Von hier aus nehmen täglich rund 750 Liter Milch einen außergewöhnlichen Weg, nämlich den mit der genossenschaftseigenen Materialseilbahn in schwindelerregender Höhe übers Tal der Bregenzerach.
Milchtransport am Drahtseil
Hunderte Liter Milch werden tagtäglich in der Bregenzerwälder Gemeinde Egg per Materialseilbahn von den Bauernhöfen zur Sennerei transportiert.
Die Bahn wurde 1951, also vor 66 Jahren, gebaut. Gerade damals, als noch keine asphaltierten Straßen die Parzellen Hof und Messmereuthe verbanden, erleichterte die Materialseilbahn das Leben der Bauern enorm. Auch heute ist sie für die Genossenschaft eine große Zeitersparnis: Statt 3,5 Kilometer Transport über die Straße braucht die Milch am Drahtseil nur sechs Minuten, um die Sennerei zu erreichen.
Neun Stunden in der Sennerei
Auf der gegenüberliegenden Talseite, der Parzelle Hof, erwarten bereits die dortigen Bauern die Milch. Täglich liefern fünf Bauern von beiden Talseiten insgesamt 1.200 Liter Milch in die Sennerei Hof. Vier Laibe Bergkäse zu je 30 Kilo, sechs Kilogramm Butter und einige Liter Käsesuppe werden so Tag für Tag produziert. Auch der Arbeitstag von Senn Horst Meusburger ist lange und anstrengend, er steht neun Stunden täglich in der Sennerei.
ORF
Molke geht per Seilbahn zurück
Wenn die Milch verarbeitet wurde, geht die übriggebliebene Molke per Milch-Seilbahn und dann per Handkarren zurück in den Stall. Sie ist eine Delikatesse für die Schweine. Am Abend werden die Kühe noch einmal gemolken, und die zweite Fuhre Milch wird in Richtung Sennerei geschickt. Dann geht für Bauer und Senn ein langer, anstrengender Tag zu Ende.