Hilfe für Gewaltopfer soll verbessert werden

Vor 20 Jahren ist das Gewaltschutzgesetz in Kraft getreten. Seither müssen häusliche Gewalttäter die Wohnung verlassen - nicht mehr die Opfer. Auch die Gewaltschutzstelle in Feldkirch wurde begründet. Verbesserungsbedarf gibt es immer noch.

Die Hilfsorganisationen, die Polizei und die Kinder- und Jugendhilfe sind inzwischen zwar gut miteinander vernetzt und intervenieren bei häuslicher Gewalt sehr schnell. Die Leiterin des ifs-Kinder- und Opferschutzes, Ruth Rüdisser, würde sich aber dennoch einen noch direkteren Zugang zu den Opfern wünschen.

Gewalt Kinder Eltern

ORF

„Es ist so, dass wir vom Kinderschutz nicht direkt von der Polizei informiert werden“, sagt Rüdisser. „Das heißt, wir kommen immer nur über die Gewaltschutzstelle, über die Kinder- und Jugendhilfe zu diesen Fällen. Da könnte sicher noch etwas verbessert werden, dass die Information direkter kommt.“

Rauch will bessere Prävention

Für Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch war das Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes vor 20 Jahren ein „Meilenstein“. Es seien aber noch weitere Verbesserungen notwendig - vor allem bei der Prävention. Ein zweiter Punkt, der noch unterschätzt werde, sei die Tatsache, dass Kinder und Jugendliche „nicht nur dann betroffen sind, wenn sie selbst von Gewalt betroffen sind, sondern wenn sie auch Gewalt miterlebt haben.“

Außerdem müssten die Täter noch stärker in die Verantwortung genommen werden und zur Beratung verpflichtet werden, sagt Rauch. Diesbezüglich gelte es noch Datenschutzhürden zu überwinden.