Sparkassen: Deutlich geringeres Betriebsergebnis

Die Vorarlberger Sparkassen haben ihre Bilanz für das vergangene Jahr vorgelegt. Das Betriebsergebnis sank um 16,3 Millionen Euro auf 19,4 Millionen Euro. Dies sei auf Sondereffekte zurückzuführen, die das Bilanzergebnis verzerren, heißt es bei den Sparkassen.

Die Vorarlberger Sparkassen hätten im Geschäftsjahr 2016 ein „stabiles operatives Ergebnis“ erzielt, teilte Gruppensprecher Werner Böhler am Donnerstag mit. Zwar sanken das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 29,1 auf 23,9 Mio. Euro und das Betriebsergebnis von 35,7 Mio. auf 19,4 Mio. Euro, Böhler begründete dies aber mit einer geänderten Bilanzierungsmethode.

Operatives Geschäft „kann sich sehen lassen“

„Die Bilanzergebnisse des Wirtschaftsjahres 2016 waren maßgeblich beeinflusst von bilanzpolitischen Maßnahmen und Sonderfaktoren“, betonte Böhler. Ohne diese Einflüsse - allein die Umstellung bei den Kreditprovisionen und der Bewertung des Sozialkapitals schlugen mit 18,3 Mio. Euro zu Buche - wäre das Vorjahresniveau beim Betriebsergebnis um zwei Millionen Euro (auf 37,7 Mio.) übertroffen worden, hieß es.

Das operative Geschäftsergebnis könne sich sehen lassen. „Im Zinsergebnis, der wichtigsten Einnahmequelle der Sparkassen, konnte der für Regionalbanken äußerst anspruchsvollen Niedrigzinspolitik getrotzt werden“, unterstrich der Gruppensprecher.

Fremdwährungskredite weiter rückläufig

Das Kredit- und das Einlagengeschäft der Vorarlberger Sparkassen haben 2016 stark zugenommen. Die Ausleihungen wuchsen um 4,2 Prozent auf 3,9 Mrd. Euro an. Das Neukreditvolumen machte 847,9 Mio. Euro aus (plus 17,8 Prozent), von denen 297,4 Mio. Euro (plus 16,6 Prozent) in die Realisierung von Wohnbauvorhaben flossen. Weiter rückläufig waren die Fremdwährungskredite, deren Volumen sich seit 2012 um 37 Prozent verringert hat.

Das von den Sparkassen verwaltete Kundengeld in Wertpapieren und Primärmitteln belief sich 2016 auf 4,7 Mrd. Euro, das sind plus 4,7 Prozent. Die Primärmittel - Spar- und Giroeinlagen sowie eigene Obligationen - wuchsen um 5,6 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro an.

Eigenkapitalquote von 18,7 Prozent

Die Eigenkapitalquote der Sparkassen lag bei 18,7 Prozent (2015: 19,3), die Kernkapitalquote bei 18,1 Prozent (2015: 18,5). Die nach Basel III notwendigen Kernkapitalanforderungen würden damit bei weitem übertroffen, so Böhler. „Unsere ausgezeichnete Eigenkapitalsituation ist eine solide Basis für aktive Kreditvergaben“, betonte er. Im Vorjahr beschäftigten die Vorarlberger Sparkassen 831 Mitarbeiter (2015: 846).

Die Wirtschaftsprognosen für Vorarlberg gäben auch im heurigen Jahr Anlass und Optimismus, hoffte Böhler auf ein starkes Wirtschaftswachstum. „Wir sind überzeugt, dass das einfache und bewährte Geschäftsmodell ‚Sparkasse‘ auch in Zukunft Bestand haben wird“. Voraussetzungen dafür seien das rechtzeitige Erkennen von Trends, weitsichtige geschäftspolitische Entscheidungen und engagierte Mitarbeiter.