Kinder- und Jugendpsychiatrie voll ausgelastet

Laut Experten ist jeder fünfte Heranwachsende im Laufe der Kindheit oder Jugend von psychischen Problemen betroffen. Der Bedarf an stationären und ambulanten Angeboten ist daher groß - in Vorarlberg stieg die Zahl der Aufnahmen um 60 Prozent.

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie umfasst landesweit 24 stationäre Plätze und zwölf Tagesklinik-Plätze für akute Fälle. Laut Primarin Maria Veraar vom Landeskrankenhaus Rankweil sind alle Standorte voll belegt, teilweise sogar überbelegt. Im Vorjahr habe es über 60 Prozent mehr Aufnahmen gegeben als im Jahr 2015.

Die typischen psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen seien Angststörungen, Störungen des Sozialverhaltens und Depressionen, sagt Veraar. Von einer Zunahme der Fälle will sie nicht sprechen. „Aber trotzdem ist insgesamt eine Inanspruchnahme von Kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtungen im Vormarsch.“

Eltern und Lehrer überfordert?

Laut der Fachärztin sind vor allem gesellschaftliche Veränderungen für die hohe Auslastung verantwortlich. So seien etwa immer mehr Eltern oder Lehrer mit dem Verhalten von Kindern und Jugendlichen überfordert.

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