Firmenpleiten bleiben auf niedrigem Niveau

Die Firmenpleiten stagnieren in Vorarlberg nach Angaben des Kreditschutzverbandes KSV1870 auf einem historisch tiefen Niveau. Im ersten Quartal 2017 sind jedoch die Passiva um 140 Prozent angestiegen.

In den ersten drei Monaten des heurigen Jahres sind 38 Vorarlberger Firmen in die Insolvenz geschlittert. Das sind genau gleich viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bei den von einer Pleite betroffenen Arbeitsplätzen gibt es einen Rückgang von 84 Dienstnehmer auf 79, das bedeutet ein Minus von sechs Prozent.

Bei den Passiva gibt es einen Anstieg um 140 Prozent. Das ist laut KSV1870 auf drei Millionenpleiten zurückzuführen: Schuh & Schuh PKTS GmbH, Tonach HandelsgesellschaftmbH und Wechselstube Tisis, Syringer KG. Diese drei Insolvenzen machen zusammen rund 7,6 Millionen Euro der gesamten Passiva von rund zwölf Millionen Euro aus.

Vor allem Kleinunternehmer betroffen

Der Trend, dass hauptsächlich Kleinunternehmen sowie Einzelunternehmer von einer Insolvenz betroffen sind, setze sich auch 2017 fort, heißt es vom KSV. Vielmals fehle es am nötigen Eigenkapital, um Engpässe bewältigen zu können oder es mangle an kaufmännischer Erfahrung und Sorgfalt.

Ein großer Risikofaktor für die Unternehmer sei die zukünftige Zinspolitik im Euroraum. Sollte es zu einer Zinserhöhung kommen, werde dies stark fremdkapitalisierte Betriebe treffen. Betroffen davon seien vor allem jene Unternehmen, die trotz einem sehr geringen Zinsendienst gerade noch überlebensfähig sind.

Privatkonkurse um 32 Prozent zurückgegangen

Bei den Privat-Konkursen gab es einen Rückgang um 32 Prozent. Hier wurden im ersten Quartal 68 Verfahren eröffnet. Für diesen Rückgang sei in erster Linie die angekündigte Gesetzesänderung beim Privatkonkurs verantwortlich, die ab 1. Juli in Kraft treten soll

Ab Juli soll es keine Mindestquote mehr geben und die Verfahrensdauer für überschuldete Privatpersonen verkürzt sich von sieben auf drei Jahre. Diese Fristen hat die Schuldenberatung seit langem gefordert.

Von Seiten des Kreditschutzverbandes heißt es, Schuldner hätten sich ofterst am Ende der Laufzeit angestrengt und in den ersten beiden Jahren noch kaum gezahlt. Die Leidtragenden seien die Gläubiger.

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